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Das Mädchen in Weiß

© 2002 Alexander Supertramp

 
 Neunjährige Sarah bleibt spurlos verschwunden

Trotz intensiver Suche blieb die seit einer Woche vermißte Sarah bis gestrigen Nachmittag spurlos verschwunden. Keiner der zahlreichen Hinweise aus der Bevölkerung auf den Verbleib des neunjährigen Mädchen habe sich als konkrete Spur erwiesen, sagte der Polizeisprecher Willi Kant gestern auf einer anberaumten Pressekonferenz. Mit jedem Tag werde ein Verbrechen wahrscheinlicher. Angesichts der tiefen Wälder rund um die Stadt könne es sich aber auch um einen Unglücksfall handeln.

Über hundert Polizisten suchten auch gestern weiter nach dem Schulranzen und der Jacke der neunjährigen, die sie bei Ihrem Verschwinden trug. Dabei seien Wassergräben und Parkplätze durchkämmt worden , sagte Kant. Die Nachforschungen blieben jedoch erfolglos.

Nach Angaben wollen Hunderte Anrufer das Mädchen in Begleitung eines Mannes gesehen haben. Bislang habe sich aber noch keine einzige konkrete Spur ergeben.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Mädchen von Zuhause weg gelaufen ist, ist sehr gering. Für erfolgreich Hinweise ist nach Angaben der Polizei eine Belohnung von DM 10.000 ausgesetzt. Zudem hat der "Tageskurier" eine weitere Belohnung in Höhe von DM 5.000 für sachdienliche Hinweise ausgesetzt.

Die Mutter......

 

Nachdenklich legte Frank Capra den Tageskurier auf den Beifahrersitz. Mehr als hundert Anrufer wollten Sarah in Begleitung eines Fremden gesehen haben. Wo und wann das gewesen sein soll, wurde natürlich nicht gesagt. Wie sollte die Polizei auch nur einen Ort nennen können, da sie aller Wahrscheinlichkeit gar nicht wußte, wo Sarah verschwunden war. Sollte aber nur einer der vielen Hinweise tatsächlich in die richtige Richtung weisen, dann...

Aber Frank Capra war sich ganz sicher, daß ihn bei dem Kidnapping niemand beobachtet hatte. Denn dann wären Sie über seinen Wagen, einen Nissan Primera auf ihn gestoßen. Und selbst das wäre eine Überraschung gewesen, da Frank die kleine nicht an dem Ort überfallen hatte, wo er seinen Wagen abgestellt hatte. Also tappte die Polizei im dunkeln und er war nicht in Gefahr gefaßt zu werden.

Das Handy klingelte so unvermittelt in seiner Halterung, das Franks Herz einen Schlag aussetzte und sich ein feuchter Schweißfilm auf seiner Haut bildete. Im nächsten Moment hatte er sich aber wieder gefangen und drückte auf Empfang:"Ja hallo? Frank Capra hier."

"Guten Tag. Mein Name ist Dante. Carla Dante. Sind sie Frank Capra der Fotograph?"

"Ja der bin ich", antwortete er.

Capra hatte die Schule nachdem Abitur verlassen und einen Lehre als Fotolaborant bei einem ortsansässigen Unternehmen gemacht. Nach erfolgreichem Abschluß ging er zur Bundeswehr, wo er seinen Wehrdienst für fünfzehn Monate verrichtete. Nach dem Bund wußte er nicht so recht was er beruflich machen sollte. Zurück in seinen alten Job hatte er keine Lust. Schließlich hatte Frank sich während seiner Ausbildung immer darüber aufgeregt, daß er Tag für Tag die gleiche monotone Scheiße, wie er sich aus zu drücken pflegte, machen mußte.

Da kam es ihm nur recht, daß seine Tante ihm ein kleines Vermögen nach ihrem Tod hinterließ. Es überraschte Frank, daß seine Tante gerade ihn als Haupterben einsetzte. Er hatte sich zwar über das Erbe gefreut, welches er natürlich annahm. Seine Verwandten neideten ihm jedoch den unverhofften Reichtum und zogen sich von ihm zurück.

Frank machte es nichts aus, daß er praktisch auf sich allein gestellt war, abgesehen von seinen Eltern, die er allerdings auch nur ein paar mal im Jahr besuchte.

Mit dem nun vorhandenen Geld richtete er sich Atelier ein. Da er sich äußerst geschickt als Fotograph anstellte, hatte er sich bald einen guten Namen gemacht und die Aufträge konnte er sich mittlerweile aussuchen. Am liebsten fotografierte er Hochzeiten, weil dort immer eine angenehme Hochstimmung herrschte.

Bei solchen Anlässen verschoß er immer mehr Filme als eigentlich vorgesehen waren. Besonders Kinder hatten es ihm angetan. Wie sie in ihren Kleidchen oder Anzügen zurecht gemacht waren, als ob sie selbst kurz vor der Eheschließung stehen würden, aber gleichzeitig so rein und unschuldig aussahen. Dies waren seine persönlich anziehendsten Motive.

Die Stimme am anderen Ende der Leitung holte Frank Capra wieder in Gegenwart zurück:" Hören sie. Meine Tochter heiratet morgen, und wir haben noch keinen Fotograph. Das heißt wir hatten schon einen, aber der hat heute morgen abgesagt, weil er sich gestern ein Bein gebrochen hat. Könnten sie vielleicht den Auftrag übernehmen? Es würde auch kleiner Bonus für sie, neben den üblichen Kosten natürlich, abfallen".

Frank überlegte einen Augenblick. Morgen war Sonntag und er hatte eigentlich vor gehabt raus zum Werfesee zu fahren um dort zu angeln und ein paar Biere zu kippen. Dagegen sprach jedoch, daß der Auftrag eine Hochzeit war und ein Bonus für ihn abfiel. Darum fragte er:" Wie groß wäre denn der kleine Bonus"?

"Zweitausend".

"Hören sie. Zweitausend sind ein bißchen wenig. Schließlich müsste ich einen anderen Auftrag kurzfristig absagen. Sagen wir fünftausend und ich bin morgen ihr Fotograph".

Carla Dante antwortete nicht sofort und Frank dachte schon, daß er den Bogen ein wenig überspannt hätte als Carla antwortete:" Fünftausend sind zwar ein wenig viel für ein paar Photos, aber ich habe keine Zeit jetzt noch in der Welt herum zu telefonieren um einen passenden Ersatz zu finden. Seien sie bitte morgen früh so gegen zehn an der Kirche St. Matthäus und anschließend in der Grafschaft um dort von der Festlichkeit Aufnahmen zu machen".

Bevor Frank antworten konnte war die Leitung tot. Einen Augenblick spielte Frank mit dem Gedanken den Auftrag sausen zu lassen. Es ärgerte ihn, daß Carla Dante es als Selbstverständlichkeit empfand, daß er Morgen früh an St. Matthäus erscheinen würde. Dagegen sprach natürlich da großzügige Honorar. Also beschloß er pünktlich zu sein.

Frank dachte nach. Die Auftraggeberin war also die Herrin der Grafschaft. Er hatte Carla Dante noch nie persönlich gesehen, jedoch kannte er sie von Bildern die in der Zeitung veröffentlicht wurden. Ihre Tochter war eine Schönheit und ungefähr in seinem Alter. Der Bräutigam konnte sich glücklich schätzen solch eine hübsche Braut zu haben.

Frank schaltete sein Handy aus und startete seinen Wagen und verließ den Parkplatz des Einkaufscenter wo er sich für das Wochenende mit Essensachen eingedeckt hatte. Zufrieden über den Auftrag, und den Bonus den er herausgeschlagen hatte fuhr er nach hause.

Am nächsten Morgen war er schon etwas früher zur Kirche gefahren um sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Nach ein paar Minuten hatte Capra den perfekten Platz gefunden um die passenden Fotos zu schießen, abgesehen natürlich von denen, die er spontan schoß.

Von den Feierlichkeiten in der Kirche würde er wahrscheinlich keine Bilder machen. Das war Privat, und damit wollte er nichts zu tun haben.

Wenig später trafen die ersten Hochzeitsgäste ein und Frank Capra begann mit seiner Arbeit. Carla Dante fuhr mit ihrer Tochter vor, die ganz in weiß heiraten würde. Ein wohlwollendes Gemurmel erhob sich, als die Braut dem Wagen entstieg, einem auf Hochglanz polierten Rolls Royce. Sie strahlte über das ganze Gesicht.

Frank war von so viel Schönheit völlig sprachlos und hätte fast vergessen, warum er überhaupt hier war, als eine Stimme zu ihm sprach:" Vielen Dank noch einmal, daß sie sich für uns frei machen konnten."

Der Fotograph drehte sich um und schaute in Carla Dante´s Gesicht. Er nickte nur und antwortete, daß das schon in Ordnung sei. Schließlich sei dies ja schließlich sein Job.

Er wollte gerade seine Kamera wieder ansetzen, als er sie erblickte. Sie hatte blondes Haar, war wie die Braut ebenfalls ganz in weiß. Ihr Haar war mit Blümchen verziert und in der Hand hielt sie einen Korb mit kleinen Rosen. Sie war vielleicht fünf oder sechs Jahre und sie verkörperte die Art von Mädchen, die Frank bevorzugte.

Franks Mund war mit einem mal Trocken wie ein Wasserloch in der Wüste Gobi. Und er bekam eine Erektion. Frank atmete zwei, dreimal tief durch und dann hatte er sich wieder im Griff.

Die Hochzeitsgesellschaft hatte sich mittlerweile in die Kirche begeben und Frank hatte für den Moment nichts mehr zu tun.

Seine Gedanken kehrten zu dem kleinen Mädchen zurück. Sie war so schön und unschuldig. Ganz sowie sie sein mußten, wenn er sich näher mit ihnen beschäftigte. Vielleicht würde der Tag ja nicht nur in finanzieller Hinsicht ein Erfolg werden. Mit einem Grinsen ging er zu seinem Wagen und fuhr zur Grafschaft. Er wollte alles für die Ankunft vorbereiten und sich nach einer Möglichkeit umschauen, ob er sich dem kleinen Mädchen unauffällig nähern konnte, ohne das jemand etwas bemerkte. Die Möglichkeit würde sich bestimmt ergeben. Er mußte nur geduldig sein.

Der Auftrag wurde ein voller Erfolg. Er verschoß so viel Filme wie noch nie, und hatte dabei immer ein Auge für das kleine Mädchen. Beim Anblick der Kleinen wurde Ihm immer heiß und kalt zugleich.

Er wollte sie für sich allein haben und das am liebsten sofort. Frank wußte schon was er mit ihr anstellen würde wenn sie beide erst einmal allein sein würden. Anfangs, daß wußte er aus Erfahrung wollten sie immer zu ihrer Mami zurück. Doch das änderte sich immer mit der Zeit. Und das war der Zeitpunkt wo sie ihn anfingen zu langweilen und er sich der Mädchen entledigte. Jedoch behielt er immer etwas von ihnen als Andenken. Bei dem letzten waren es die Augen gewesen, die jetzt in einem Einmachglas in seinem Kühlschrank schwammen und darauf warteten von ihm begrüßt zu werden, wenn Frank von diesem Arbeitstag nach hause kam.

 

Am frühen Nachmittag, die Gesellschaft verdaute gerade ein opulentes Mal, beobachtete Frank wie die kleine, sie war die Schwester der Braut, wie er mittlerweile erfahren hatte, im Haus verschwand. Er stellte seine Sachen auf den Boden und folgte ihr ins Haus. Sie war jedoch wie vom Erdboden verschluckt. Was auch nicht weiter verwunderte, denn Frank schaute in einen langen Gang auf den mindestens zehn Türen auf jeder Seite zu einem Zimmer führten.

Außerdem meldete sich Franks Blase und er suchte die Toilette auf. Nachdem er seine Notdurft verrichtet hatte, verließ er die Örtlichkeiten und wollte sich wieder zu seinen Sachen begeben, als er das Mädchen am Ende des Gang in einem der vielen Zimmer verschwinden sah. Er zögerte einen Moment und dann war seine Chance auch schon dahin, denn er hörte Stimmen und das Risiko beobachtet zu werden war ihm zu groß. Doch seine Chance würde noch kommen. Schließlich war heute sein Glückstag.

Als Frank die kleine das nächste Mal sah, stritt sie sich mit Carla Dante. Da er zu weit entfernt war, konnte er nicht verstehen worüber sie sich stritten. Aber mit Sicherheit wurde ihr etwas nicht erlaubt, denn die kleine stampfte wütend mit dem rechten Bein auf und lief dann schnell die Auffahrt hinunter.

Frank sah seine Chance gekommen. Unauffällig schaute er sich um, aber niemand schien der Kleinen nach zu sehen.

Das Mädchen hatte sich irgendwo ein Fahrrad besorgt und Frank sah gerade noch wie sie auf die Straße hinaus fuhr und dann seine Blicken entschwunden war.

Das war seine Chance sich der Kleine zu unbeobachtet bemächtigen. Er entschuldigte sich bei Carla Dante, daß er zu wenig Filme mitgebracht habe und er deshalb noch einmal in sein Atelier müsse um neue Filme zu besorgen. Er würde sich auf jeden Fall beeilen. Er entschuldigte sich noch einmal. Dann ging er schnellen Schrittes zu seinem Wagen und fuhr hinter dem Mädchen her. Als er die Grafschaft verließ sah er sie gerade noch um eine Biegung verschwinden.

Frank beschleunigte den Nissan um so rascher aufholen zu können. Denn je schneller er die Kleine eingefangen hatte um so schneller wäre er wieder zurück.

Als er um die Biegung kam bremste er abrupt ab und kam mit einigem Schlingern zu Stehen. Was Frank sah war, daß er das Mädchen nicht auf ihrem Fahrrad sah. Sie hatte zwar einen großen Vorsprung, der aber nicht so groß war, daß sie die Straße, die mindestens zwei Kilometer nur gerade aus ging, schon hinter sich gebracht hätte.

Schließlich kam er zu dem Schluß, daß irgendwo auf der Straße ein Weg abzweigen mußte, den sie genommen hatte. Eine andere Möglichkeit kam nicht in Betracht. Langsam fuhr er die Straße entlang und hielt nach einem Weg Ausschau. Nach einigen Minuten fand er ihn und er bog mit seinem Wagen von der Straße ab. Als Frank weit genug von der Straße entfernt war und sein Auto nicht mehr sichtbar war, ließ er den Wagen im Leerlauf weiter laufen und machte sich auf die Suche nach dem Mädchen. Er hatte beschlossen, sich mit der Kleinen gleich hier zu beschäftigen, damit er dann länger auf der Hochzeit bleiben konnte.

Frank folgte dem Weg, der aufgrund des Pflanzenwuchs schon länger nicht mehr benutzt wurde. Allerdings waren in unregelmäßigen Abständen Blumen und Gräser umgeknickt, so daß sich Frank ziemlich sicher war den richtigen Weg genommen zu haben.

 

Er stolperte beinahe über das Fahrrad, daß scheinbar achtlos im Gras lag. Franks Herz machte einen Luftsprung. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern und die Kleine würde in seinen Armen liegen. Geduckt lief er den Weg entlang. Plötzlich war der Weg zu Ende und er stand auf der Zufahrt zu einem alten schon seit Jahrzehnten leer stehenden Haus. Das Haus hatte keine Tür mehr und soweit Frank es sehen konnte auch keine Fenster mehr. Rechts und links vom Eingang hatten Jugendliche irgendwelche Kreaturen in Graffiti verewigt und Namen darunter geschrieben. Als er vorsichtig näher kam schaute er sich die Kreaturen genauer an. Die Rechte schaute aus wie ein mutierter Riesenkrake. Darunter stand in verschnörkelter Schrift: AZATHOTH

Die zweite Kreatur sah aus als ob sie aus Kerzenwachs bestehen würde, welches zu lange über dem Feuer gehalten wurde. Auch hier war das Gesicht entstellt. Auch dieses Wesen hatte eine Namen: SHOGGOTE

Ein Geräusch aus den Innern des Hauses riß ihn von den Geschöpfen fort und er betrat das Haus und horchte ob er weiter Geräusche von dem Mädchen vernahm. Schließlich konnte nur sie es sein die in dem Haus war.

Trotz der fehlenden Fenster kam es Frank Capra so vor, als ob kaum Tageslicht den Weg in das Haus fand. Auch war es merklich kühler als draußen.

Doch das nahm Frank nur am Rande wahr. Er wollte jetzt nur noch eins: Das Mädchen in weiß.

Frank hielt inne. Da war es wieder. Ein Geräusch. Allerdings nicht im Erdgeschoß sondern im ersten Stock. Vorsichtig und bemüht keinen Lärm zu verursachen stieg erdie Stufen zum ersten Stock hinauf. Auf den Stufen lagen überall Schotter und eine Menge anderer Unrat von dem Frank gar nicht wissen wollte was dort alles lag.

Als er oben angekommen war, war ihm als hörte er ein leises lachen. Doch glaubte er sich getäuscht zu haben. Denn ihm war recht unheimlich zu Mute. Aber das war jetzt egal. Schließlich würde er sich mit dem mädchen belohnen. Und darauf galt es sich konzentrieren. Frank beschloß in jedes Zimmer auf dieser Etage zu schauen. Schließlich wollte sie nicht mehr entwischen lassen. Die ersten zwei Räume die er betrat, waren wie das Erdgeschoß vollkommen verwüstet.

Das dritte Zimmer jedoch war aufgeräumt, lag jedoch auch im Halbdunkel. Und in einer Ecke brannte ein kleines Feuer vor dem zwei Gestalten kauerten. Als Frank das Zimmer leise wieder verlassen wollte, drehten sich die beiden zu ihm um und schauten Frank direkt ins Gesicht. Er erstarrte und konnte sich im ersten Moment nicht vom Fleck bewegen.

Die beiden sahen genauso aus wie die Kreaturen auf den Bildern am Eingang. Als die Starre aus Franks Körper wich drehte er sich um und wollte weglaufen. Doch er stolperte über einen herum liegenden Stein uns prallte gegen die Holzbrüstung die seinem Gewicht nicht standhielt und zerbrach wie ein Streichholz auf dem mit einem Finger zuviel Druck ausgeübt wurde. Frank ruderte eine Moment mit seinen Armen um sein Gleichgewicht wieder zu erlangen, doch dann fiel er in die Tiefe. Als er sich um die eigene Achse drehte meinte noch zu sehen wie eine der beiden Kreaturen versuchte nach ihm zu greifen, doch da war er schon im Fallen begriffen.

Frank schlug hart auf dem Rücken auf und er konnte es förmlich hören wie seine Wirbelsäule brach und die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Dann wurde es langsam dunkel um herum und er hieß die ewige Bewußtlosigkeit willkommen.

Die beiden Kreaturen standen an dem zerbrochenen Geländer und schauten auf die Leiche von Frank Capra. Sie hatten versucht ihn lebend zu fangen doch war er schon zu tief gefallen um ihn zu retten. Da wo sie herkamen hätten sie eine fette Prämie für einen Menschen bekommen. Doch dies ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden. Aber vielleicht könntensieja das Kleine Mädchen einfangen das seit einiger Zeit in der nähe des Hause spielte. Dafür müßten sie aber das Haus verlassen. Aber das ging erst wenn es anfangen würde zu dämmern, da das Sonnenlicht ihrer Haut nur schaden würde. Und das das kleine Ding das Haus betreten würde war eher unwahrscheinlich.

Das Mädchen war wütend auf ihre Tante gewesen, weil sie ihr verboten hatte ein Glas Coca Cola zu trinken. Dabei war es doch heute ein so schöner Tag gewesen. Ihre Schwester hatte geheiratet und man durfte alles essen worauf man Lust hatte. Vor allem so viel man wollte. Darum war sie auch einfach weggefahren damit Tante Clara sich Sorgen um sie machte. Doch jetzt wollte sie wieder nach hause fahren, weil sie ein Eis wollte. Am besten mit viel Sahne. Denn Morgen würde sie bestimmt nicht mehr die Möglichkeit haben soviel Eis zu essen wie sie nur konnte.

Also ging sie zu ihrem Fahrrad und fuhr nach hause. Die beiden Gesichter die ihr mit Blicken folgten, bemerkte sie nicht.

Frank Capras verweste Leiche wurde drei Wochen später von drei Jugendlichen gefunden, die mit ein paar Bier und einer Tüte voll Gras ein bißchen Spaß haben wollten.

Als die Polizei die Wohnung von Frank Capra öffnen ließ hatten sie das Gefühl als ob Sie ein Horrorkabinett betreten hätten. Die Gerichtsmediziner brauchten volle zwei Tage um alle Spuren zu sichern und diese ungelösten Fällen zu zuordnen dauerte weitere drei Wochen. Doch als dann alles abgeschlossen wurde die Akte von zehn vermißten Mädchen geschlossen.

Und einige Kriminalbeamte konnten auch wieder etwas beruhigter schlafen. Für einige Zeit jedenfalls. 

 

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