Der Tag der Rache
Rache es ist ein wundervolles Wort und dennoch bedeutet es nur Unheil. Auch ich habe es kennen gelernt, wie es ist von Rache heimgesucht zu werden und nur knapp dem Tode zu entrinnen. Jede Nacht schrecke ich aus demselben Traum hervor und jede Nacht weiß ich aufs Neue, dass ich für mein Leben einen schrecklichen Preis bezahlt habe, doch nun zum Anfang meiner Geschichte die ich nun zum ersten und letztem Male erzählen werde, denn ich will das jeder weiß was geschehen ist und geschehen wird. Deshalb schreibe ich sie in dieses Buch.
Jenen Verhängnisvolle Tag an jenem Juli werde ich nie vergessen können, mit ihm begann alles was sich ereignet hatte. Ich spazierte durch den Wald, besser gesagt lief ich durch den Wald, denn mein kleiner Rocky, ein Schäferhund der nur das Leben im Sinn hat, ließ mir nicht einen Augenblick Ruhe. Ich genoss es förmlich das Wir endlich die große Wiese erreicht hatten und Rocky etwas ohne mich herumtollen konnte, doch dieser Tag war anders.
Wie jedes Mal jagte er auch heute wieder irgendeinem kleinem Geschöpf her, dass den Wald besser kannte als er und somit auch entkam nur diesmal blieb Rocky nicht einfach stehen und auf der Wiese, nein er lief mitten in den Wald hinein ohne auf meine ärgerlichen Rufe und Worte zu achten. So blieb mir nichts anderes als ihm hinterher zu laufen und immer wieder zu hoffen das er doch noch auf mich hört.
Ich liebe es zwar durch den Wald zu laufen, aber dies war mir doch zu viel. Dreimal war ich schon hingefallen und noch immer lief Rocky wild durch den Wald, wieso führte er sich denn nur so auf? Ich verstand nicht was auf einmal in ihn gefahren war und wieso er nicht mehr auf meine Stimme hörte, denn er war sonst immer ein gehorsamer Hund. Ich fragte mich wie lange ich denn noch rennen müsste damit ich ihn endlich zu fasse bekam oder ihn eingeholt hätte. Ich hatte es schon fast aufgegeben ihn einzuholen als er abrupt stehen blieb. Ich dankte Gott im Stillen, dass dieser Hund endlich angehalten hatte, als ich sah, weshalb er angehalten hatte. Vor mir lag eine junge Frau auf dem Wald boden und sie rührte sich nicht. Sie hatte ihre Augen geschlossen und sah anders aus als man sich eine Frau in ihrem Alter vorgestellt hätte. Ihre Haut war zwar noch straff doch es schien das sie von einer Art Paste bestrichen war. Ihre Haare waren von ranken von Efeu zusammengebunden und auch ihre Kleidung erinnert eher an eine schlechte Imitation von Jane aus dem Film Tarzan. Ich betrachtete die Frau und fragte mich, ob sie bereits tot war oder ob sie noch am leben war, geschweige denn nur schlief... Die Umstände durch die ich diese Frau fand waren schon mehr als nur ungewöhnlich und auch die Umgebung in der sie lang half mir nicht gerade mich wohl zu fühlen. Ich stand da, wusste nicht ob ich meinen Ekel vor diesem Etwas überwinden sollte und sehen sollte ob sie noch am Leben war oder ob ich nicht gleich umdrehen sollte und von der nächsten Telefonzelle aus die Polizei anrufen sollte. Ich versuchte mich zu bücken und nach ihrem Atem zu horchen doch der bissige Geruch, den sie Umgab erweiterte meinen Ekel nur um so mehr. Ich stand unschlüssig da, drehte mich abrupt um und wollte grade umkehren als ich sie stöhnen hörte. Ich drehte mich um doch sie lag noch immer unverändert da. Hätte ich mich vielleicht getäuscht? War sie es nicht die dieses Geräusch verursacht hatte? Voller Zweifel drehte ich mich wieder um, damit ich meinen Weg fortsetzen konnte nur diesmal hörte ich klar und deutlich eine Stimme. Ich drehte mich ein weiteres Mal um und fiel aus allen Wolken; Die Frau, die vor wenigen Minuten noch jung zu sein schien und regungslos auf dem Boden lag, schien nun über dem Boden zu schweben und schien auch um mehr als nur einige Jahre gealtert zu sein. Ich blickte diese gestalt voller entsetzten an, drehte mich um und lief los, wobei ich Rocky rief mir zu folgen. Doch ich konnte ihren Anblick nicht von mir schütteln und auf einmal hörte ich auch noch ihre alte viel zu unnatürlich Stimme. "Das wirst du mir büßen, hörst du ,ich werde dich finden und du wirst es mir büßen, mir nicht geholfen zu haben ." Von dieser Stimme verfolgt lief ich aus dem Wald hinaus, mein Rocky blieb mir auf den Fersen.
Ich lief über die Wiese zur Straße und hoffte schnell eine Telefonzelle zu finden. Nach kurzem Suchen fand ich, was ich suchte und rief die Polizei an, wobei ich mindestens fünf Minuten an dem Apparat stand und versucht hatte zu erklären was ich gesehen hatte. Mir war bewusst das meine Aussage nicht sehr überzeugend klang, doch es war die Wahrheit. Meine Adresse wurde notiert und zwei Streifenwagen wurden in den Wald geschickt. Am Abend lag ich zu Hause auf meiner Couch und dachte über die Ereignisse dieses Tages nach. Wie konnte so etwas nur möglich sein? Kein normaler Mensch konnte über dem Boden schweben, das war einfach nicht möglich. Und wie konnte jemand der tot zu schein sich so schnell altern? Ich konnte sich das alles nicht erklären. In Gedanken versunken lag ich auf ihrer Couch und hörte die Türschelle erst beim zweitem Mal. Ich schlenderte zu ihrer Haustür und schaute durch den Spion. Dort standen zwei Polizisten und warteten das ihnen geöffnet würde. Sofort öffnete ich die Tür um die beiden Herrn herein zu lassen, aber nun wünschte ich wirklich ich hätte es nicht getan. Denn die Nachricht, die die beiden mir brachte, war für mich mehr als schrecklich:
Sie fanden eine Leiche an der Stelle des Waldes die ich ihnen beschrieben hatte. Nur war diese Leiche bereits vier Wochen alt und sehr Verwest, man konnte kaum mehr erkennen ob es eine Frau oder ein Mann, war geschweige denn das Alter des Menschen. Ich stand an meiner Tür und konnte es einfach nicht fassen, wie konnte das nur sein, wieso war diese Leiche so anders als die, die ich sah? Oder sah ich keine Leiche sondern gar denn Mörder der erst später die Leiche hinschleppte? Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte, nur eins wusste ich:
Das etwas nicht stimmen konnte, das einfach etwas nicht sein konnte wie es war. War es möglich das ich das, was ich erlebt habe nur geträumt habe oder das ich mir einfach nur etwas eingebildet hatte? Wieder hörte ich diese Stimme und mir lief ein Schauer über den Rücken.
Die Polizisten gingen kurz nachdem sie mir die Nachricht überliefert hatten und ich war allein mit meinem Rocky, doch benahm er sich komisch. Ich konnte mir nicht erklären was mit ihm los war, aber er wollte nichts fressen, blieb nur liegen und mir kam es vor als wäre er krank oder hätte vor etwas schreckliche Angst. Immer wieder wanderte sein Blick durch das Zimmer und seine Augen ruhten nicht eine Sekunde auf einem Gegenstand. Ich wusste nicht was ich mit Rocky tun sollte, er wollte sich nicht rühren und ich dachte ich müsste schon den Arzt holen als er plötzlich aufsprang und zu bellen beging. Ich bekam einen Anflug von Panik, was war denn nur passiert das Rocky auf einmal so hysterisch wirkte. Ich lief so schnell ich konnte zu Rocky um zu sehen was geschehen war und da sie ich es. Es war als wäre ein Schatten am Kamin, der ein Messer zu hallten schien. Nur etwas stimmte nicht; wo war die dazugehörige Person? Ich schrie so laut ich konnte und blickte immer wieder auf den Schatten der den Schatten meines Hundes zu erstechen schien. Ich schrie so laut ich konnte, fasste meinen Hund an seinem Halsband und rannte mit ihm aus dem Zimmer und aus dem Haus. Ich brauchte lange Zeit bevor ich mich soweit beruhigt hatte das meine Hände nicht mehr zitterten und noch länger bis ich mich wieder in das Haus traute. Ich ging langsam hinein und schloss hinter mir vorsichtig die Tür. Rocky war mir vorgelaufen und in den Keller gerannt. Ich hielt es einfach nicht mehr in dem Haus aus, denn ich traute mich kaum mehr in ein Zimmer hinein, ohne das ich Angst hatte diese Vision wieder zu sehen. Ich rief meine beste Freundin an und fragte sie ob ich nicht bei ihr übernachten konnte. Alles lief glatt und ich rief nach Rocky. Er wollte nicht hochkommen und ich entschied mich die Türen abzuschließen und Rocky für diese Nacht alleine zu lassen. Ein Fehler.
Ich kam am nächsten Morgen früh nach Hause und konnte in der Nacht nicht schlafen. Ich öffnete die Tür und wunderte mich das es heute so ruhig war. Ich rief nach Rocky, aber er kam nicht. Hatte ich ihn vielleicht zu lange allein gelassen? Mich überlief ein kalter Schauer und ich fühlte mich beobachtet. Ich rief die ganze Zeit nach Rocky und mir wurde bewusst das er in keinem der Zimmer war, in denen ich nach ihm suchte. Ich versuchte mich daran zu erinnern wo ich Rocky das letzte mal sah und erinnerte mich daran das er allein in den Keller gelaufen war. Ich betrat also den Keller und wieder überfiel mich der kalte Schauer. Ich konnte nicht verstehen wovor ich solche Furcht hatte aber ich das Gefühl etwas schreckliches war passiert und dieses Gefühl wurde von Schritt zu Schritt zur Gewissheit. Endlich hatte ich es geschafft die Kellertreppe hinter mir zu lassen. Doch ich ging nicht weiter, denn das was ich sah habe ich nicht verkraften können. Dort lag mein Rocky....... erstochen.
Ich schrie das ich fast keine Luft mehr bekam, wie konnte das nur passier, ich hatte das haus am Abend abgeschlossen und keiner konnte ohne Schlüssel in das Haus. Kein Fenster war geöffnet gewesen und auch keine Scheibe war eingeschlagen worden. Was war denn nur geschehen? Ich lief hinauf und rief die Polizei an. Eine Streife kam vorbei, nahm den Leichnam meines Hundes mit und durchsuchte das Haus nach Spuren eines Einbruchs oder einer Tatwaffe, aber nichts wurde gefunden. Ich rief meine Freundin an und wir klärten das ich bei ihr Übernachten konnte.
Am Abend und auch in der Nacht waren keine weiteren Vorfälle mehr geschehen und ich schlief trotz meiner Trauer um Rock letztendlich ein. Am späten Morgen erwachte ich und fuhr zu meinem Haus zurück. Ich öffnete die Tür und ich schrie so laut ich nur konnte. Die Wände waren voller Blut beschmiert und es standen überall dieselben Worte: Du wirst es büßen......
Was würde ich büßen, was war denn nur meine Tat und dann erinnerte ich mich an diese Frau in dem Wald, war es möglich???? Nein es konnte nicht sein...
Die Polizei sperrte mein Haus ab und ich quartierte mich bei meiner Freundin ein. Jede Nacht hatte ich Albträume und jede Nacht schreckte ich hoch, schweißgebadet. Angst was das einzige was ich noch spürte. Ich traute mich nicht mehr aus dem Haus und mein Haus hatte ich seit Wochen nicht mehr betreten. Ich wusste, sie lauert auf mich. Und doch hatte ich keinen Beweis, ich wusste nur eins : so konnte ich nicht weiterleben.
Das war meine Geschichte und ich weiß auch das es das letzte mal war das ich etwas erzählt habe. Ich sitze wieder auf meiner Couch und starre aus dem Fenster. Bald wird sie kommen und ihr Leben büßen.
Das war ihr letzter Gedanken bevor das Messer auf sie einstach. Die Nachbarn behaupteten zwar Schatten gesehen zu haben aber sie waren sich sicher keine Körper erkannt zu haben denen die Schatten gehörten, des weiteren sagten sie auch das Bellen eines Hundes kurz vor dem Auftauchen der Schatten vernommen zu haben. Die Beamten nahmen es im Protokoll auf und insgeheim hielten sie diese Aussagen für mehr als unglaubwürdig, denn in der Strasse hatte nur ein Hund gelebt und der wurde erstochen. In dem Haus wurde ein Buch gefunden, das die Aufschrift "Der Tag der Rache" hatte, aber was wohl das erstaunlichste daran war, war das dieses Buch leer war, keine Seite war beschrieben.