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Leben

© 2003 Susanne Egger

Ich will leben.

Ich will nur leben, denkt sie, nichts anderes.

Es ist mein Leben, er hat kein Recht es mir zu nehmen, es zu seinem Eigentum zu machen.

Mich zu seinem Eigentum zu machen.

Sie öffnet die verschwollenen Augen, versucht mühsam- es tut so weh, alles tut so weh, sogar zu leben tut weh- den Kopf zu heben.

Fast fürchtete sie sich vor diesen neuen Gedanken, vor dieser fremden Wut in sich.

Dumpf vernimmt sie seine Stimme.

Was sagt er?

Sie versteht nicht was er sagt, versteht nicht warum er das tut.

Sie hat es noch nie verstanden.

Aber immer hingenommen.

Vorsichtig sieht sie ihn an, voller Angst alleine ihr Blick würde ihn wieder wütend machen.

Er steht vor ihr.

Groß.

Unbesiegbar?

Auf eine seltsame Weiße sieht er befriedigt aus.

Wieder fühlt sie all diese unbekannten Gefühle in sich aufwallen.

Schnell schließt sie die Augen- er darf es nicht merken- und gibt sich diesen Emotionen hin, lässt sich von ihnen leiten.

Er beginnt wieder zu reden.

Wozu sollte sie zuhören?

Er sagt jedes Mal dasselbe.

Und sie glaubt es ihm immer.

Dieses mal nicht.

Sie weiß sie hat nichts falsch gemacht.

Dieses mal nicht!

Mühsam und schwerfällig steht sie auf.

Sie ordnet ihre Kleidung.

Sieht ihm nicht in die Augen.

Es ist mehr ein Gefühl als Wissen, aber sie spürt das er jetzt gehen wird, sich vor den Fernseher setzen wird.

Das er sie jetzt in Ruhe lassen wird.

Sie geht ins Badezimmer und wagt es in den Spiegel zu sehen.

Ihre Augen sind verschwollen, blau. Ihr ganzer Körper schmerzt.

Aber sie genießt den Schmerz.

Beinahe fröhlich lächelt sie ihrem Spiegelbild zu. Sie geht zurück in die Küche.

Es ist nicht notwendig zu denken, ein Teil von ihr hat die Kontrolle übernommen der ihr Denken nicht braucht.

Mit traumwandlerischer Sicherheit finden ihre Hände das Gesuchte, ihre Hand umschließt ihn, genießt das Gefühl das von dem Gegenstand ausgeht.

Immer noch leitet sie dieses Gefühl, diese unbekannte, unbenannte.

Sie steht jetzt hinter ihm.

Sie fühlt sich als ob sie schweben würde.

Er dreht sich um.

Ein verächtlicher Blick trifft sie.

Er beginnt zu sprechen…

Stille.

Für immer Stille.

Langsam hebt sie die Hände, legt sie auf ihren Bauch.

Plötzlich weiß sie woher dieses Gefühl kommt, was ihr diese Kraft gibt.

Sie streichelt zärtlich ihren Bauch.

Sie lächelt.

Ich lebe, denkt sie.

WIR leben.

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