Rezension © 2024 by Ute Spangenmacher
für BookOla.de

Kurzbeschreibung
Der isländischer Uhrmacher Jón Sívertsen entdeckt durch Zufall die Uhr eines berühmten Uhrmachers im Kopenhagener Königspalast. Diese Uhr, einst ein wahres Wunderwerk der Uhrmacherkunst, verstaubt in einem Lager. Jón sieht es als seine gottgegebene Aufgabe, die Uhr zu reparieren. Eines Tages erscheint der König in seiner Werkstätte. Sie kommen ins Gespräch, und Jón erzählt vom harten Leben auf Island. Insbesondere die Geschichte von Jóns Vaters weckt das Interesse des Königs. Er war auf Befehl des damaligen Königs unschuldig zum Tode verurteilt worden. Die Gespräche bringen den König dazu, die Intrigen am Hof zu erkennen. Bis der Kronprinz eingreift - und das Erzählen verbieten will ...
Meine Meinung:
Bei dieser Geschichte kann ich mich gar nicht wirklich entscheiden, welcher Teil der spannendere ist: das, was Jón dem König von seiner Familie erzählt, oder die Verbindung zwischen ihm und dem König, die je nach Gemütszustand des Königs mal mehr, mal weniger gut ist. Jón erzählt die Geschichte seines Vaters und seiner Haushälterin, die durch die Gesetze, die damals herrschten, schnell in Gefahr geraten und später zum Tode verurteilt werden. Der König ist zwar im Großen und Ganzen fasziniert von der Geschichte, aber bisweilen bezichtigt er Jón auch, seinen Vater, der zu der Zeit regierte, zu hassen und somit auch ihn und überhaupt die ganze Monarchie. Aber er gerät ins Grübeln, was ja nicht immer das Schlechteste ist. Allerdings bringt das wiederum seinen Sohn, der die Amtsgeschäfte seines Vaters übernommen hat, auf den Plan, der dies verhindern will.
Auch wenn es nicht der „übliche“ Island-Krimi ist, den man von Indridason bei uns hauptsächlich kennt, so ist es doch irgendwie ein historischer Krimi, der sich zum einen Teil in Island, zum anderen Teil in Dänemark abspielt. Auch wenn man von Anfang an weiß, dass Jóns Verwandtschaft nicht überlebt, so ist die Geschichte doch überaus spannend, wie es dazu kommen konnte. Dann muss man jedesmal, wenn Jón dem König davon erzählt, damit rechnen, dass dieser wieder die Contenance verliert und dadurch Jón vielleicht auch sein Leben. Dabei will dieser ja eigentlich nur die Habrechtsuhr reparieren, was vor ihm noch keinem Uhrmacher gelungen war.
Fazit:
Also ist dieser Roman spannend in allen Teilen der Geschichte und somit absolut lesenswert.
Lesefutter!!!
5 Sterne
Zum Autor
Arnaldur Indriðason, 1961 geboren, graduierte 1996 in Geschichte an der University of Iceland und war Journalist sowie Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung Morgunbladid.
Heute lebt er als freier Autor mit seiner Familie in Reykjavik und veröffentlicht mit sensationellem Erfolg seine Romane. Arnaldur Indriðasons Vater war ebenfalls Schriftsteller.
1995 begann er mit Erlendurs erstem Fall, weil er herausfinden wollte, ob er überhaupt ein Buch schreiben könnte. Seine Krimis belegen allesamt seit Jahren die oberen Ränge der Bestsellerlisten. Seine Kriminalromane "Nordermoor" und "Todeshauch" wurden mit dem "Nordic Crime Novel’s Award" ausgezeichnet, darüber hinaus erhielt der meistverkaufte isländische Autor für "Todeshauch" 2005 den begehrten "Golden Dagger Award" sowie für "Engelsstimme" den "Martin-Beck-Award", für den besten ausländischen Kriminalroman in Schweden.
Arnaldur Indriðason ist heute der erfolgreichste Krimiautor Islands. Seine Romane werden in einer Vielzahl von Sprachen übersetzt. Mit ihm hat Island somit einen prominenten Platz auf der europäischen Krimilandkarte eingenommen.