Schicksal
Copyright 2008 by Nadine
Endlich Sommerferien! Bea freute sich schon die ganze Zeit drauf.Endlich konnte sie tun und lassen was sie wollte
Keine Schule mehr, keine Lehrer und vor allem durfte sie diese Ferien mit ihrer besten Freundin allein in den Urlaub fahren.
Darauf hat sie sich das ganze Jahr gefreut und nun war es soweit.
Die Sachen waren gepackt und alles im Auto verstaut.
Die Tickets waren auch in der Handtasche, Geld war genügend vorhanden und der Pass war auch da.
Es konnte losgehen.
Beas Vater fuhr sie und Mareike zum Flughafen, wo die beiden auf den Flug H28 nach Italien warten mussten.
Sie waren viel zu früh da und mussten 2 Stunden warten.
Das war aber für die beiden natürlich kein Problem, sie beobachteten eben die anderen.
Als es endlich soweit war, waren beide etwas nervös.
Sie sind noch nie allein in den Urlaub geflogen geschweige denn gefahren aber sie freuten sich auch sehr.
Nach über 3 Stunden waren die beiden endlich im Hotel.
Mareike ging erstmal unter die Dusche und Bea machte sich daran die Koffer auszupacken.
Sie waren froh endlich angekommen zu sein und beschlossen heute doch etwas eher als geplant ins Bett zu gehen und morgen erst richtig loslegen.
Gesagt, getan.
Am nächsten Morgen war es dann soweit, die beiden konnten endlich Urlaub machen.
Und was gehört zu einen richtigen Mädel Urlaub dazu?
Natürlich shoppen, das taten die beiden auch gleich.
Mareike fand natürlich gleich etwas und wollte es auch kaufen.
"Bist du dir sicher, daß du das hier haben willst?" fragte Bea.
"Warum denn nicht?" wollte sie wissen.
"Naja, am nächsten Stand gibt es das gleiche nur billiger!"
"Woher weißt du das?" Mareike sah ihre Freundin an. Bea wusste immer alles, weil sie alle und jeden beobachtete.
Sie ist ein sehr gutmütiger Mensch und vertraut schnell einem, wenn sie sich sicher war.
Also schauten sie am nächsten Stand und Bea hatte recht.
Mareike hatte für die gleiche Kette am ersten Stand 10% mehr bezahlen müssen.
Mareike liebte ihre Freundin.
Am Abend machten die beiden sich fertig um auszugehen.
Mareike freute sich sehr, denn sie wollte endlich die Jungs abchecken.
Bea hingegen wollte nur ihre Ruhe haben, sie steht nicht so auf Party machen aber für Mareike ließ sie es über sich ergehen.
In der Bar angekommen ging Mareike gleich auf die Tanzfläche, Bea suchte einen leeren Tisch und fand, zum Glück, auch einen.
Sei bestellte 2 Wodka-Cola und blieb allein sitzen.
"Zum Glück quatscht mich keiner an!" dachte sie sich.
Als Mareike wieder zu ihr kam war sie etwas sauer.
"Ich hab dich nicht mitgenommen nur damit du hier rumsitzt!"
"Mareike du weißt das ich nicht gerne tanze und weg gehe."
"Dann verzieh dich doch!" Mareike stand auf und ging mit einen Jungen mit.
"Sie hat jetzt schon zu viel!" sagte Bea und schaute auf die Uhr. Natürlich ging sie noch nicht, denn allein wollte sie nicht in das Hotel gehen.
Plötzlich stand ein Junge vor ihr. Er lächelte sie an, sie zurück.
"Darf ich mich kurz setzten?" fragte er.
"Natürlich." sagte sie. Beide schauten sich immer wieder von der Seite an.
"War das gerade deine Freundin?" wollte er wissen.
"Ja,wieso?"
"Sie tanzt mit meinen Kumpel, das kann dauern."
"Wenn Mareike anfängt kann das auch Stunden dauern." Beide sahen sich an und lachten.
Sie verstanden sich auf Anhieb.
"Ich bin übrigens Ronald!"
"Ich bin Bea."
"Okay Bea, willst du noch hier warten oder wollen wir heim gehen?"
Bea sah ihn an. "Was meinte er mit heim gehen?"
Als könnte Ronald ihre Gedanken lesen sagte er:
"Ich schaff dich nur vor die Tür und dann gehe ich in mein Hotel. Du wohnst wo?"
"In einem Hotel!" sagte sie und beide mussten lachen.
Es stellte sich heraus das die beiden im Hotel "Drink Beach" wohnten.
Die beiden liefen also zusammen zum Hotel und verstanden sich von Minute zu Minute immer mehr.
Am nächsten morgen lag Mareike im Bett und schlief noch fest während Bea sich mit Ronald zum Frühstück traf.
Die beiden verstanden sich immer mehr und als Mareike zu ihnen stieß und von Ronald der Kumpel Max war die Gruppe komplett.
Die 4 unternahmen den restlichen Urlaub alles zusammen und wurden richtig gute Freunde.
Doch die Zeit verging schnell und Mareike und Bea mussten wieder nach Deutschland während die Jungs noch eine Woche in Italien blieben.
Mareike war über beide Ohren in Max verliebt und ihm ging es nicht anders. Für die beiden war der Abschied am schwersten.
"Naja, das war es dann wohl?" sagte Ronald.
"Nein, man sieht sich immer 2 mal im Leben!" sagte Bea und sah ihm in die Augen.
"Stimmt."
Die Zeit bleib stehen als die beiden sich in die Augen sahen.
Ronald nahm Bea in den Arm und hielt sie fest.
Er wollte nicht das sie geht!
Er wollte das sie bei ihm bleibt!
3 Stunden später waren die Mädchen wieder in Deutschland.
Mareike war sehr traurig und ging sofort in ihr Zimmer.
Bea verabschiedete sich von Mareikes Eltern und fuhr heim.
Auf dem Weg dachte sie die ganze Zeit an Ronald.
" Es war ein schöner Urlaub, dank ihm. Aber es war nur ein Urlaubsflirt!"
2 Wochen später.
Die Schule begann wieder.
Mareike und Max hatten immer noch Kontakt aber Bea hatte vergessen die Nummer von Ronald zu geben lassen und er hatte auch nicht daran gedacht.
Als sie in das Klassenzimmer kam blieb ihr die Luft weg.
Am vorderem Tisch saß Ronald und unterhielt sich mit den Jungs.
Als er zur Tür schaute und sie sah, lachte er und drehte sich wieder weg.
Bea konnte es nicht glauben, für ihn war sie wirklich nur ein Flirt gewesen aber er war für sie etwas besonderes aber das war nun vorbei.
Bea und Ronald sprachen kein Wort miteinander.
Bea wollte mehrmals mit ihm reden, aber er war immer mit den Jungs zusammen die sie nicht mochte.
Und da er keine Anzeichen machte, daß er mit ihr reden wollte beschloss sie die Zeit mit ihm zu vergessen.
Aber leichter gesagt als getan.
4 Monate später.
Bea warf sich auf das Bett. Sie war durcheinander.
Seid 4 Monaten war Ronald nun in ihrer Klasse und er hatte sie nicht beachtet.
Sie dachte, daß er anders war, daß er sich verstand und sich auch in sie verliebt haben könnte, aber Ronald war wie die anderen Jungs, immer ein Witz auf denn Lippen und von Mädchen und der Liebe nichts wissen.
Bea hatte schon aufgegeben als gestern ein Brief in ihren Spind war.
"Hallo Bea,
ich habe immer an dich gedacht und als du an meinen ersten Tag wieder vor mir standst war es um mich Geschehen.
Ich habe mich in dich verliebt!
Warum ich es dir nicht schon eher gesagt habe?
Ich weiß es nicht!
Warum ich so gemein zu dir war?
Ich weiß es nicht!
Ich würde mich dennoch sehr freuen wenn du am Montag zu meinen Tennis-Training kommen würdest.
Dort möchte ich mich bei dir entschuldigen und mit dir den weiteren Weg des Lebens gehen.
Ronald"
Bea konnte es nicht glauben.
Meinte er das ernst oder war es nur ein Joke und wenn sie wirklich auftauchen würde, würde die Jungs sie dann auslachen weil sie ihm geglaubt hatte.
Würden irgendwo seine Leute sein und sie dann auslachen weil sie auf Ronald reingefallen ist?
Sie bekam Kopfschmerzen und fühlte sich total unwohl.
Bea schaute auf die Uhr.
Es war gerade mal halb 2, sie müsste erst um 3 auf den Platz sein.
Sie legte sich auf ihr Bett und schloss die Augen. Sie dachte nach und stellte sich vor das sie sterben müsste, warum auch immer.
Aber sie würde am liebsten sterben wenn es nur ein Witz von Ronald war.
Sie liebte ihn nämlich sehr.
Ihr schoss ein Bild durch denn Kopf.
Sie sah sich im Wohnzimmer der Eltern liegen.
Sie trug ein weißes, langes Kleid, ihre langen Haare lagen wie gesponnenes Gold um ihren Kopf. Das Gesicht glich einem Engel.
„Mein Gott, bin ich schön!" dachte sie.
Man hatte ihre Hände gefaltet und eine rote Rose lag zwischen ihren Fingern.
„Bestimmt ist die von Ronald“, ging es ihr durch den Kopf.
Um sie herum standen ihre Eltern und ihr Bruder.
Mama weinte verzweifelt.
„ Sicherlich bereut sie jetzt, dass ich letzte Woche nicht auf die Party von Mareike gehen durfte. Ihre Tochter musste sterben, bevor sie die weitere Freude der Jugend genießen konnte.“
Papa hielt Mama im Arm und schaute traurig auf seine Tochter herab.
„Jetzt denkt er bestimmt, wie wenig Zeit er mit mir verbrachte. Zu sehen bekam ich ihn ja höchstens mal am Sonntag und selbst dann saß er vor seinem Laptop und schaute sich seine blöden Aktienkurse an“.
Ihr kleiner Bruder Philipp schaute trotzig, sich an Mamas Beinen klammernd, auf den Boden.
„Nun werde ich ihn nicht mehr dafür bestrafen können, dass er mir den toten Frosch ins Bett legte. Na warte, ich werde dir jede Nacht als Geist erscheinen und dich gehörig das Gruseln lehren“.
Sie musste fast lachen bei diesem Gedanken.
Plötzlich riss sie die Augen auf. Es war kurz vor 3.
Sie stand auf und rannte, so schnell sie konnte zum Tennisplatz.
Dort stand schon Ronald und spielt.
Sie setzte sich etwas abseits hin und beobachtete ihn. Sie schaute in der Gegend und suchte seine Kumpels, aber niemand war zu sehen. Er gewann und sie wurde vom Jubeln mitgerissen.
Ronald sah sie an.
Er winke ihr zu, daß sie zu ihm kommen soll.
Sie tat es und plötzlich lag sie in seinen Armen und hatte ihre Lippen auf seinen.
Sie war glücklich.
Plötzlich lag Ronald auf dem Boden, keiner wusste was los war.
Der Krankenwagen wurde gerufen und er wurde ins Krankenhaus gebracht.
2 Tage später wurde Bea angerufen, am Telefon war Rolands Mutter.
"Wie geht es Ronald?" war ihre erste Frage.
Plötzlich schoss ihr durch denn Kopf woher sie ihre Nummer haben könnte.
"Ich habe hier ein Paket für dich, Bea und deine Nummer lag drauf. Würdest du es dir bitte abholen!" sagte Ronalds Mutter und legte auf.
Bea war verwirrt, ging aber dennoch sofort zum Haus von Ronald.
Dort wartete seine Mutter schon. Beide sahen sich an.
"Ronald mochte dich sehr und hat alles über dich herausgefunden bevor er dir seine Gefühle offenbaren konnte, jetzt kann er es nicht denn er ist tot." sagte die Mutter.
Bea konnte nicht glauben was sie da hörte.
"Wie konnte das passieren?"
"Er hatte schon lange Kopfschmerzen, ist aber nie zum Arzt gegangen. Sie haben festgestellt das er ein Tumor hatte. Wäre er eher gegangen hätte man ihn noch helfen können."
Bea wusste nicht was sie sagen sollte.
In ihren Augen brannten die Tränen.
"Er hat mir, bevor er die Augen zu machte, von dir erzählt und das er ein Paket für dich hat. Er sagte auch wie sehr er dich liebte, vom ersten Moment an."
Bea wollte nichts mehr hören. sie fing an zu schreien.
Ronalds Mutter nahm sie in den Arm und beruhigte sie.
Als es ihr wieder besser ging, gingen sie ins Haus und machten das Paket auf.
Dort waren verschieden Sachen drin, zum einen mehrere Bilder von Bea, die Ronald gemacht hatte. Auch die Bilder vom gemeinsamen Urlaub waren da.
Die Karten vom Erlebnispark und die Rechnungen von den Bars und Restaurants, wo sie in Italien waren. Er hatte wirklich alles aufgehoben.
Dann eine Rose, ein Herz, mehrere Gedichte und eine Kassette.
Rolands Mutter ging zum Radio und legte sie ein.
"Hallo Bea.
Wie du gesagt hast, man sieht sich 2 mal im Leben!
Ich bin sehr schüchtern, wenn es um die Liebe geht, deshalb hab ich diese Kassette aufgenommen.
Ich hab mich seit dem ersten Tag in dich verliebt, seitdem ich dich das erste mal sah.
Du denkst bestimmt das ich bescheuert bin, ja das war ich auch.
Ich hab viel zu spät kapiert wie sehr ich dich brauche.
Ich wollte nicht als Blödmann da stehen vor all den anderen Jungs.
Also hab ich mitgespielt.
Aber seit ein paar tagen weiß ich, daß ich sterben muss und deshalb sag ich dir meine waren Gefühle.
Ich weiß, es kommt viel zu spät.
Ich hoffe die Zeit wird reichen, daß wir uns innig lieben und zusammen sein können.
Ich liebe dich über alles,
Ronald"
Rolands Mutter brach zusammen. Bea wusste nicht was sie machen sollte und rief den Arzt.
Dadurch das ihr Sohn über seine Krankheit Bescheid wusste bekam seine Mutter einen so großen Schock, daß sie Pflegebedürftig wurde.
Bea schwor sich, sich um Rolands Mutter zu kümmern und übernahm auch die Verantwortung für seine Beerdigung.
2 Wochen später war die Beerdigung.
Die ganze Familie war gekommen und sogar Max.
Mareike war selbstverständlich auch da. Es war sehr komisch für die beiden, daß sie sich wieder sahen wegen der Beerdigung.
Da Rolands Mutter seit dem Schock nicht mehr sprach begrüßte Bea die Gäste und übernahm auch die Rede bevor er unter die Erde ging.
"Es fällt mir sehr schwer zu glauben, daß Ronald von uns gegangen ist.
Ich kannte ihn ja nicht sehr lange, aber was ich kannte liebte ich umso mehr.
Ich hatte ihn in Italien getroffen und es funkte sofort zwischen uns.
Als ich wieder nach Deutschland fliegen musste, war mir nicht klar das ich ihn jemals wieder sehen würde.
Ich hatte ihm zwar gesagt, daß man sich immer 2 mal im Leben trifft, aber daran geglaubt hatte ich nicht wirklich.
Doch als er 2 Wochen plötzlich vor mir stand konnte ich es nicht glauben, doch meine Liebe wurde geprüft und ich hatte bestanden.
An dem Tag als wir uns endlich in den Arm nehmen konnten starb er.
Deshalb frag ich Gott warum?
Warum hat er uns nur solang auf die Prüfung gestellt?
Warum hat er uns erst treffen lassen wenn wir doch gar nicht zusammen sein konnten?
Warum hat er uns überhaupt verlieben lassen nur um uns dann wieder auseinander zu reißen?
Nein, er wollte, daß wir uns mal treffen und daß wir schöne Stunden zusammen haben, das war alles Schicksal und eins ist klar!
Man trifft sich immer 2 Mal im Leben und ich weiß, daß ich Ronald bald wieder sehen werde.
Danke, daß ihr mir zugehört habt und daß ihr gekommen seid."
Mit diesen Worten wurde der Sarg in das Loch gelegt und jeder Gast schmiss eine Rose auf den Sarg.
Bea warf ein Bild von sich rein und eins wo sie beide drauf waren.
Sie weinte sehr, versuchte aber stark zu bleiben denn sie wollte nicht, daß Rolands Mutter sie so sah.
Bea kümmerte sich sehr um seine Mutter und sie wurde auch von ihr angenommen, als Schwiegertochter obwohl sie nie geheiratet haben.
Bea war dennoch glücklich, denn wenn sie bei ihr war, war sie auch gleichzeitig bei Ronald.
Jeden Abend sah sie ihn, bevor sie schlafen ging und jeden morgen sah sie ihn bevor sie die Augen öffnete.
Bea blieb ihm treu.
Sie ging keine Beziehung mehr ein, sie verehrte und liebte ihn bis zum Schluss.
Ja eins war allen klar, sie würde ihn wieder sehen, irgendwann.