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Mich fror. Ich griff nach der Decke und zog sie mir über die Schultern. Langsam wurde mir wieder wärmer. Das schlechte Gefühl aber blieb.

Ich hielt die Augen geschlossen, doch ich spürte wie er sich über mich beugte. Mit einer Hand strich er mir über das Gesicht. Ganz sanft.

"Ich geh mich mal duschen", flüsterte er. Ich konnte mir sein Grinsen dabei vorstellen. Schließlich hatte ich es den ganzen Abend über gesehen.

"Mhm", murmelte ich und blinzelte durch die Lider. Er lachte, beugte sich vor und küsste mich kurz auf die Wange.

"Es war schön mit dir", raunte er mir dabei ins Ohr.

"Das hab ich gemerkt", gab ich kess zurück. Er lachte erneut. Sein unwiderstehliches Lachen.

"Bis gleich, Kleines", zwinkerte er mir zu und ging ins Badezimmer. Kurz darauf hörte ich das Wasser rauschen.

Mit einem tiefen Seufzer drehte ich mich um und vergrub mein Gesicht in dem weichen Kissen. Wie hatte ich es nur dazu kommen lassen können? Bedeutete mir Treue denn gar nichts?

Ich nahm kaum wahr, dass mir ein paar Tränen über die Wangen kullerten. Zu sehr war ich in meinen Gedanken versunken.

Obwohl Thomas unter der Dusche stand, spürte ich noch seine Anwesenheit im Zimmer. Das Bett roch nach ihm, nach seinem männlichen, würzigen Duft und seinem herben Parfüm das mich den ganzen Abend über betört hatte.

Auch sein gewinnendes, jungenhaftes Lachen klang mir noch in den Ohren. Und ich sah seine grünen Augen vor mir, wie sie blitzten und mich anfunkelten. Er wusste, wie gut er aussah und wie sehr er auf Frauen wirkte. Und er genoss es.

Hatte ich es nicht auch genossen? Ich konnte es wirklich nicht sagen. Ich nahm an, dass Thomas ein guter Liebhaber war, aber sicher war ich nicht. Der Akt schien bereits in weite Ferne gerückt zu sein.

Es hatte mir wohl gefallen, sonst hätte ich nicht mitgemacht, aber der Genuss war vollends verflogen. Nur die Leere war geblieben.

Treulos. Das Wort klang so hässlich wie die Eigenschaft die dahinter steckt. Hatte ich jemals zuvor betrogen? Ich konnte mich nicht daran erinnern. Sicher, es gab Blicke die man mit anderen ausgetauscht hatte, Berührungen, ein paar Flirts. Keine Küsse, kein Sex. Ich war immer treu gewesen, bisher.

Bisher.

Jetzt spürte ich die Tränen und versuchte sie durch heftiges Schlucken zurückzuhalten, doch es misslang. Hastig griff ich nach einem Zipfel der warmen Decke und rieb mir über die Augen. Die Wimperntusche verlief und färbte eine Ecke des Stoffes grau, aber ich durfte Thomas auf keinen Fall meine Tränen zeigen.

Wusste er überhaupt, dass ich liiert war? Ich hatte es ihm nicht gesagt.

Konnte er es erahnen? Sicherlich.

Ich hatte mich sehr geziert mit ihm mitzugehen, hatte mich sehr scheu verhalten. Aber er hatte nicht gefragt ob ich vergeben bin. Und ich hatte es ihm nicht gesagt. Hatte geschwiegen und die Dinge passieren lassen.

Warum überhaupt? Aus Neugierde?

Plötzlich hasste ich mich.

Ein lautes Geräusch ließ mich zusammenzucken.

Der Toilettendeckel, dachte ich lakonisch und verzog das Gesicht. Männer.

Warum müssen sie immer so laut sein?

Ich verkroch mich tiefer unter die Decke. Meine Hände verschränkten sich wie von selbst ineinander. Ich bekam meinen Ring zu fassen. Meinen Ring. Unseren Ring. Jessicas Ring.

Mit Wehmut dachte ich an meine Freundin, als ich das kühle Silber fühlte.

Dachte an ihre schönen Hände, die immer so zart über meinen Rücken streichelten.

Dachte an ihr langes weiches Haar mit dem ich so gerne spielte.

Dachte an ihre festen Brüste, die ich so oft liebkost hatte.

"Jessica, verzeih mir bitte", flüsterte ich heiser in das Kissen, als ich meine Hand um den Ring schloss.

 

 
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