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D.W.I.

© 2003 Dennis Mc Leod

Der Junge verabschiedet sich von seinen Freunden und geht zu dem wartenden Taxi. Es ist schon dunkel geworden. Der Regen peitscht ihm ist Gesicht. Er steigt in den Wagen und sie fahren hinaus in die Dunkelheit.. Aus der Stadt heraus, fahren sie auf eine Landstrasse. Die Strasse ist vollkommen leer; kein einzige Auto zu sehn. Nur das Licht der Taxi-Scheinwerfer erhellt die Nacht. Ab und zu eine Nebelbank, die den Fahrer zwingt etwas langsamer zu werden.



„Sag mal," sagt der Taxifahrer. „Wie alt bist du denn, Laddie?"



„Ich bin Zen," antwortet der Junge selbstbewusst.



„Deine Eltern müssen dir ja sehr vertrauen, wenn sie dich so allein, nachts durch die Gegend fahren lassen," meint der Taxifahrer und blickt kurz zu dem Jungen.



„Normal darf ich das ja auch nicht," sagt der Junge, etwas stolz. „Aber heute hatte mein bester Freund Geburtstag, und weil seine Familie vor drei Monaten umgezogen ist, hat mein Dad eine Ausnahme gemacht." Er blickt lächelnd aus dem Fenster und sieht einen Hasen im Dickicht verschwinden.



Plötzlich taucht aus dem Nichts ein Licht hinter ihnen auf. Da muss wohl ein Auto aus einer Seitengasse gekommen sein, die der Junge nicht gesehn hatte. Das Licht kommt näher. Zu nah für seinen Geschmack.



„Immer diese Raser," sagt der Fahrer. Er tritt ein wenig auf die Bremse aber das interessiert den anderen Fahrer nicht. Das fremde Auto fährt noch dichter auf. Der Taxifahrer tritt jetzt aufs Gas, um einen Aufprall zu vermeiden. Die Scheinwerfer kommen trotzdem immer näher.



„Blimey, der ist wohl besoffen!" Der Taxifahrer blickt hektisch in den Rückspiegel, dann nach links, zu dem Jungen. „Keine Angst, Laddie. Ich bring dich schon heil nach Hause."



Der Junge denkt zurück an den Vormittag, als seine Mum und sein Dad argumentierten, ob sie ihn allein gehn lassen sollten.



„Er ist doch erst Zen, Robert"



„Liz, ich bin schon alleine durch die Gegend gefahren und habe Erledigungen für meinen Vater gemacht, da war ich erst Acht."



„Das war eine ganz andere Zeit, damals."



„Komm schon, Hen," er küsst ihre Stirn. „Der Junge hat seinen Kumpel jetzt schon seit drei Monaten nicht gesehn. Du willst ihm doch nicht den Party-Spass vergönnen."





Ein plötzlicher Ruck reisst ihn aus seinen Gedanken. Der Taxifahrer stösst ein unausprechliches Wort aus, und tritt auf die Bremse. Aber es nützt nichts.



Das fremde Auto ist in das Taxi gerammt und hat sich mit der Stoßstange in das Hinterteil des Taxis verkeilt. Doch der Fahrer des Wagens gibt weiter Gas und schiebt das Taxi vor sich her. Die blockierten Reifen des Taxis fangen an zu qualmen. Der Taxifahrer versucht verzweifelt, seinen Wagen auf der Strasse zu halten. Er versucht jetzt nicht mehr, den Jungen zu beruhigen. Dafür fehlt ihm die Zeit.



Der Junge nimmt seine Füsse auf den Sitz und macht sich ganz klein. Sein Kopf ist leer. Alles ist wie in Zeitlupe. Die Bäume, die immer schneller (und dennoch so langsam) an ihnen vorbeirasen. Die Augen des Taxifahrers, die immer größer werden. Sein Blickfeld, wärend er langsam den Kopf nach vorne dreht - als wären seine Batterien leer. Der Baum, der immer näher kommt und immer grösser wird.



Auch die Geräusche sind verlangsamt, wie wenn man bei einem Plattenspieler die falsche Drehzahl eingibt. Das abgebrochene „Scheeeeeiiii-" des Taxifahrers. Das Knirschen und Krachen, als der Baum sich durch die Motorhaube frisst und versucht, an den Jungen zu gelangen, dann aber kurz vor der Windschutzscheibe aufgibt. Der Schrei des fremden Fahrers, als er durch seine eigene Windschutzscheibe fliegt und dabei seinen Arm verliert. Der noch schrillere Schrei, als er durch die Heckscheibe des Taxis fliegt und dabei sein Gesicht verliert.



Der Junge drückt sich gegen die verbeulte Tür, als der Mann mit dem schreienden Schädel auf ihn zufliegt, an ihm vorbei und durch die Windschutzscheibe, wo er von dem Baum aufgehalten wird, sodass er ab der Stelle wo seine Nase einmal war, noch im Taxi liegt.



Alles wird still, und alles wird dunkel.

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