Stephen King
Briefe aus Jerusalem
Hörbuch
(Jerusalems Lot, 1978)
Lübbe
1999
ISBN: 3785710429
Bald werden sie von Geräuschen aus den Wänden beunruhigt, die sie zuerst Ratten zuschreiben. Doch in dem Haus finden sich nirgends Ratten. Bei einer Erforschung des Kellers haben sie eine grausige Begegnung mit zwei Existenzen, die nicht existieren dürften.
Von den Leuten im nahegelegenen Dorf werden sie großteils abweisend behandelt. Nur eine Witwe erzählt Charles eine eigenartige Geschichte über das in der Nähe gelegene, verlassene Dorf „Salems Lot“ und den früher hier wohnenden Mitgliedern der Familie Boone. Charles findet mit seinem Freund tatsächlich das verlassene Dorf und macht in der dortigen Kirche eine seltsame und erschreckende Entdeckung.
Kings Erzählung, in der er sich des Stilmittels hinterlassener Briefe und Tagebucheintragungen bedient, ist eine unverkennbare Hommage an H. P. Lovecraft, der selbst ein eifriger Briefschreiber war. Aber auch sonst erinnert alles an den alten Meister der Horrorkurzgeschichten.
Glücklicherweise ist King ein entschiedener Gegner gekürzter Hörbuchfassungen und darum sind seine Hörbücher nicht in dieser Weise verstümmelt. Dieser Umstand, der geschickte, sparsame Einsatz von Musikeffekten und, nicht zuletzt, die fantastische Leistung des Sprechers Joachim Kerzel machen dieses Hörbuch zu einem der bemerkenswertesten der letzten Zeit. Selbst Horrorfans, die King skeptisch gegenüber stehen, sollten auf jeden Fall einmal reinhören. Auch für Lovecraft-Fans ist diese Verbeugung eigentlich ein Muss.
Die Geschichte war ursprünglich im Buch „Nachtschicht“ zu lesen.
105 Minuten (2 CDs)
Sprecher: Joachim Kerzel
Produktion und Regie: Marc Sieper
Musik: Michael Marianetti
Tontechnik: Horst Günter Hank
Das Copyright © liegt beim jeweiligen Autor der Kritik. Ohne seine ausdrückliche Zustimmung darf seine Rezension nicht verwendet werden.