Mara Laue
Singleton Soul
Rezension © 2022 by Ute Spangenmacher für BookOla.de

ISBN 978-3940258274
Taschenbuch (1. Februar 2013)
12,95 €
Verlag: Dryas Verlag
Ein schlechtgehendes Büro für Privatermittlungen, ein stressiger Spagat zwischen Observierungen und dem Unterrichten an einer Kampfsportschule, obendrein ein undurchsichtiger Ex-Söldner als Mieter – Rowan Lockharts Neustart in Edinburgh nach ihrer Scheidung ist nicht einfach. Da kommt ihr der Brief von Captain Finn Macrae gerade recht, in dem er sie mit der Überwachung seiner Frau beauftragt.
Doch bevor Rowan mit ihm Kontakt aufnehmen kann, ist Macrae tot: Selbstmord. Er soll militärische Geheimnisse verraten haben. Obwohl die Beweise für seine Schuld erdrückend sind, beginnt Rowan nachzuforschen und sticht damit in ein Wespennest – mit gefährlichen Folgen.
Meine Meinung:
Eigentlich ein klassischer Krimi, ist dieser doch irgendwie so ganz anders. Das könnte daran liegen, dass die Hauptfigur eine Privatermittlerin ist, die ebenso tough wie liebenswert ist. Man muss sie einfach sofort mögen und Hochachtung vor ihr haben.
Rowan Lockhart hat sich nach ihrer Rückkehr nach Edinburgh ein kleines Haus gekauft, indem sie ihre Detektei und auch ihre Kampfsportschule untergebracht hat. Da sie selbst nicht viel benötigt, beschließt sie, die Wohnung im oberen Stockwerk zu vermieten. Nach ein paar Fehlversuchen bekommt sie nun doch einen Mieter. Dieser ist beim Militär gewesen aber ausgeschieden. Mehr weiß Rowan am Anfang nicht von ihm und gibt sich auch damit zufrieden. Sie merkt aber mit der Zeit, dass irgendetwas ihm sehr schwer zu schaffen macht und beschließt, ihm zu helfen.
Und dann kommt da noch dieser Fall dazu, in dem sie eigentlich gar nicht weiß, ob sie noch ermitteln soll, da ihr Arbeitgeber ja verstorben ist. Aber schließlich siegt ihre Neugier und die Ahnung, dass Captain Macrae vielleicht doch nicht Selbstmord begangen hat. Sie fängt an zu recherchieren und trifft dabei auf ihren alten Freund Bill, den sie seit ihrer Rückkehr aus Korea noch nicht getroffen hatte. Aber schon bei ihrer ersten Begegnung wird klar, dass sie fast wieder am selben Punkt anknüpfen können, bei dem sie 11 Jahre vorher aufgehört haben.
Der Fall ist überaus spannend und auch wie Rowan immer mehr durchschaut, was eigentlich passiert ist. Leider kann sie nur sehr wenig bis nichts davon beweisen, aber sie gibt nicht auf und geht damit vielen Leuten gehörig auf die Nerven, die ihrerseits nichts unversucht lassen, sie aus dem Weg zu räumen. Aber Rowan ist nicht unterzukriegen und weiß sich sehr wohl zu wehren. Sie dabei zu begleiten und ihr über die Schulter zu sehen ist sehr interessant, zumal man als Leser auch Einblick in ihre Gedankenwelt bekommt. Was mich dabei am meisten fasziniert hat, war, dass sie bei jedem Menschen sofort erkennen kann, was er fühlt und was er denkt, aber bei Bill gelingt ihr das nicht. Dafür bekommt der geneigte Leser/die geneigte Leserin auch seine Gedankenwelt mit und das endet in manch köstlich amüsanten Momenten, die die ganze Geschichte noch viel interessanter macht.
Spannend und intensiv geschrieben, mit äußerst glaubhaften Protagonisten. Selbst der kleinste Nebendarsteller wird liebevoll beschrieben und hat seine ganz eigene Art. Sehr schön!
Lesefutter (4 Sterne)
Über die Autorin