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Langoliers

Film-Rezension ©2006 by O.Materne

Der Film entstand als Zweiteiler nach einem King-Kurzroman und hält sich begrüßenswert eng an die Vorlage, so dass eigentlich nicht von qualititativen Unterschieden gesprochen werden kann. King schätzt alten Wein aus neuen Schläuchen (oder umgekehrt?), dürfte hier aber auch neuen Wein parat haben. Dieser 1995 entstandene Zweiteiler hat trotz kleiner Schwächen das Zeug zum Kult. Science Fiction ist ein ungewöhnliches Thema für King, und zum ersten Mal spielt eine King-Geschichte fast komplett in einem Flugzeug.

Zum Inhalt: Nach einigen etwas umständlichen Expositionssequenzen sehen wir die Welt aus der Perspektive der blinden Dinah (schlechter Kalauer...), die in einem Flugzeug aufwacht und ihre Bezugsperson, eine Tante, vermisst. Als sie zu schreien beginnt, werden andere Passagiere aufmerksam. Es stellt sich heraus, dass ein Großteil der Passagiere einfach verschwunden ist und eine Reihe reichlich persönlicher Gegenstände wie Brille usw. zurückgelassen hat. Man stellt fest, dass keiner so richtig weiß, was Sache ist, weil alle geschlafen haben. Es wird schon bald ganz richtig geschlussfolgert, dass diese Tatsache die Schlafenden davor bewahrte, dem Schicksal der Verschwundenen folgen zu müssen. Nick und Brian, zwei geradlinige Burschen und im übrigen die Helden des Films, übernehmen das Kommando als frisch gekürte Piloten, deren Vorgänger ebenfalls verschwunden sind.

Ein seltsamer Mann, den King im Roman zärtlich "Rollkragen" nennt, weist energisch-hektisch auf die Wichtigkeit eines dringenden Geschäftstermins hin und wird von dem resoluten Nick etwas gefoltert, damit er endlich Ruhe gibt und seine Panik nicht auf die anderen übergreift. Der Seltsame heißt Toomey und beschäftigt sich fortan überwiegend damit, Papierstreifen in dünne Fetzen zu reißen, wenn er nicht gerade mal wieder ausrastet. Die blinde Dinah freundet sich mit einer Lehrerin an, die zu einem Blind Date unterwegs ist und nicht so richtig weiß, was sie erwartet. Zwei Teenager entdecken Gefallen für einander, und ein Sci-Fi-Autor berichtet abstruse Theorien über das Vorgefallene.

"Äh, keiner da...?" Diese Erkenntnis macht man auch am Flughafen von Maine. Alles liegt tot und verwaist vor sich hin. Was nun? Dinah hört dank ihrer Intuition seltsame Geräusche und erfährt von Toomey Finsteres über die grausamen Langoliers, die alle Faulpelze fressen, wie Toomey von seinem Vater gelernt hat...

Die einzelnen Überraschungen des restlichen Films aufzuzählen, würde den Filmgenuss zerstören. Jedenfalls erweist sich Dinah bei allem Verständnis für den armen Toomey als erstaunlich konsequent. Und Held Nick zeigt sich zu einer großen heroischen Tat bereit, um bei seinem Vater (der im Film nicht vorkommt) die langersehnte Versöhnung zu finden (für Eingeweihte reichen die Stichworte: Sonnenblumen... und "Mein Gott, wie wunderschön...").

Unter den Darstellern fällt eigentlich keiner negativ auf (Meister King hat einen Blitzauftritt als Geschäftsmann in einer Traumsequenz). Besonders beeindrucken die schauspielerischen Leistungen der Darsteller von Dinah und Toomey. Musik und Kamera sind auch okay. Die Computereffekte wirken trotz ihrer Aufwändigkeit etwas seltsam. Man muss zugeben, dass die Titelhelden, die Langoliers, nicht so richtig in die Handlung passen. Dass sie einfach so aus der Fantasiewelt von Toomey ins Leben gerufen werden, nimmt dem Horror etwas an Logik und Ausstrahlung. Die erste Hälfte des Films staunen eigentlich alle Charaktere immer wieder darüber, dass es nirgends mehr eine Menschenseele zu geben scheint. Das ist zwar beklemmend rübergebracht, aber etwas penetrant wiederholt.

Böse Zungen unterstellen dem Streifen, dass man ihm anmerke, er sei fürs TV und nicht fürs Kino gedreht. Dabei wird ganz übersehen, dass es mehr als aufwändig ist, einen riesigen Flughafen völlig menschenleer zu präsentieren, und auch die Computereffekte sind ja nun trotz ihrer Gewöhnungsbedürftigkeit zumindest einen Blick wert.

Insgesamt ist der Zweiteiler sehr spannend und dank der sympathischen und/oder interessanten Charaktere sehr beeindruckend, und auch die Geschichte selbst kann unterhalten. Kein primitiver Zombie-Horror, sondern ein weiterer Beweis für Kings Vielseitigkeit. Ob es ein Happy-End gibt? Nun, das ist Ansichtssache...

Fazit: Beklemmend, interessante Charaktere, einige überraschende Wendungen – nur die Dialoge sind gelegentlich etwas redundant geraten.

Wertung 8 von 10

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