Stephen King
Das Leben und das Schreiben
Biographien unterscheiden sich wie kaum ein anderes "Genre" (wenn man es denn unter diesem Begriff mal fassen will). Jeder Autor oder Ghostwriter geht auf seine eigene Weise mit den Gedanken und Gefühlen der Person um, dessen Leben oder Werke er rezipieren will. Und in vielen Fällen somit mit sich selbst!
Stephen King ist ein wahrer Gigant in der literarischen Welt. Obwohl er es selbst nicht gerne hört, kommt man doch nicht rum wenigstens einmal auf diese Tatsache hinzuweisen. Mit seinen ersten Werken "Carrie" und "Brennen muss Salem" schockierte und begeisterte er die Leserwelt zugleich durch seine außergewöhnliche Sprachgewandtheit, die auch heute noch unvergleichbar ist. Ein vollkommen neuer Schreibstil tat sich vor dem geistigen Auge auf, der eine neue, fast schon brutale Direktion besaß, die sich auf all jene Abschnitte in uns konzentrierte, deren Türen bisher fest verschlossen waren.
Die Biographie "Das Leben und das Schreiben" gibt exakt die beiden Inhalte wieder, die in roten Lettern auf dem Cover prangen.
Wir erleben einen von Krankheiten geplagten Jungen, der sich mit seiner Mutter und den einen oder anderen Nebenjob durchs Leben schlägt. Ja, dieser Junge ist Stephen King und es ist schon faszinierend, mit welcher Anschaulichkeit er uns Einblick in frühere Lebensabschnitte gewährt.
Den Kernpunkt der Biographie bildet selbstverständlich das "Schreiben". Während King uns auf eine Reise durch seine wichtigen Lebenspunkte führt, hält er immer einen roten Faden zu dem Thema, das aus ihm einen Schriftsteller gemacht hat.
Das Buch ist dabei in zwei Abschnitte unterteilt. Der erste beschäftigt sich vor allem mit Kings Leben, der zweite ist fast eine reine Anleitung von Stephen King für junge Schriftsteller und Hobbyautoren!
Mit viel Gefühl und dem einzigartigen King-Humor bringt er dem Leser die Kunst zu Schreiben ein Stück näher. Dabei geht er (ganz der Englisch-Lehrer) auf Begriffe wie Adverben, Grammatik, Wortschatz u.s.w. ein und erklärt seine Sicht der Dinge.
Ganz zum Schluss gibt es noch eine interessante Passage über Stephen Kings schweren Unfall und seine lange Genesungszeit danach. Emotional und immer dennoch mit schwarzem Humor schildert er den Werdegang und seine langsame Rückkehr zum Schreiben.
Fazit: Obwohl ich Prädikate bei Biographien nicht verteile, da es keine zwingenden Schwerpunkte in diesem literarischen Bereich gibt, komme ich nicht umher, dennoch so etwas wie eine persönliche Note diesem kleinen Meisterwerk zu erteilen! Dieses Buch sollten alle King-Fan und jeder, der gerne schreibt und liest im Regal stehen haben!
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