Ruf des Mondes
Mercy Thompson 1
Rezension © 2010 by Gerald Schnellbach für BookOla.de

Originaltitel: Moon Called
(Mercy Thompson 1)
Taschenbuch, 384 Seiten
ISBN: 978-3-453-52373-9
€ 7,95 [D] | € 8,20 [A] | CHF 14,90
Verlag: Heyne
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Kurzbeschreibung
Mercy Thompson ist stolze Besitzerin einer einer kleinen Autowerkstatt. Und sie ist eine Walkerin – das heißt, sie verfügt seit ihrer Geburt über die Gabe, sich in einen Kojoten zu verwandeln. Als eines Tages der junge Mac in ihrer Werkstatt auftaucht, ahnt sie, dass seine Anwesenheit Ärger bedeutet. Denn Mac ist ein Werwolf, und er birgt ein Geheimnis, das Mercy zurück in ihre dunkle Vergangenheit führt …..
Die Schriftstellerin Patricia Briggs wurde 1965 in Montana (USA) geboren und lebt derzeit mit ihrem Mann, drei Kindern und zahlreichen Haustieren im Staate Washington. Sie studierte neben Geschichte auch Deutsch und hat ein Faible für deutsche Burgen, Sagen und Märchen. 1990, im Alter von 25 Jahren, veröffentlichte sie ihre erste Novelle und 1993 in ihren ersten Roman. Neben der derzeit vier Bände umfassenden Reihe um Mercy Thompson (der fünfte Band erscheint im Januar 2011 in Deutschland) schreibt sie unter anderem die „Alpha und Omega“-Reihe, in der auch einige der Charaktere auftauchen, die wir aus den Mercy-Büchern kennen.
2010 erschien unter dem deutschen Titel „Heimkehr“ zusätzlich ein Comic, der die Vorgeschichte von Mercy Thompson erzählt.
Zum Buch:
Eigentlich hätte die junge Walkerin Mercedes Thompson es ja besser wissen müssen. Werwölfe, die nicht in einem Rudel leben, bringen Gefahr mit sich. So auch der Werwolf Mac, der eines Tages in ihrer VW-Werkstatt auftaucht und sie um einen Job bittet. Vielleicht hilft sie ihm, weil sie selbst in keinem Rudel ist (aber sie ist ja auch kein Werwolf), vielleicht auch, weil sie ihn einfach sympathisch findet. Tatsächlich fängt damit der Ärger auch an. Bei den Werwölfen ist ein Umsturz geplant, die menschliche Teenager-Tochter des hiesigen Rudel Chefs wird entführt und dieser selbst schwer verletzt. Mercy bringt ihn zu ihrem Ziehvater, einem Werwolf, der mit seinem Rudel in den Bergen lebt und dessen Rudel sie mit 16 Jahren verlassen hat. Dort wird sie zu den Problemen, die gerade auf sie zugekommen sind, zu allem Überfluss auch noch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Darauf hätte Mercy gerne verzichten können, schließlich hat sie derzeit genug andere Sorgen.
Mit Mercedes „Mercy“ Thompson hat die Autorin Patrica Briggs eine etwas andere Heldin geschaffen als es sonst in Fantasy Romanen so üblich ist. Mal abgesehen von ihrer „Gabe“ sich in eine Kojotin zu verwandeln, verfügt sie über keine weiteren nennenswerten Kräfte. Sie ist einfach eine selbstbewusste junge Frau. Gut, das mit dem selbstbewusst sein, klappt nicht immer so, wie sie es gerne hätte Das ist aber auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie es oft mit sehr dominant auftretenden Werwölfen zu tun hat. Ihr Nachbar ist zum Beispiel der Anführer des hiesigen Werwolf-Rudels. In dem Roman kommen aber auch andere übernatürliche Wesen nicht zu kurz. Es gibt Vampire, das Feenvolk und sogar Gremlins. Trotz allem haben wir es hier nicht mit einem dieser typisch verkitschten Fantasy Romane zu tun. Briggs versteht es meisterhaft, uns die Welt der übernatürlichen Wesen näher zu bringen und schuf mit Mercy einen sehr gut ausgearbeiteten Charakter einer jungen Frau, die einfach zu oft am falschen Ort ist. Eine Frau, die zwar manchmal etwas vorlaut, aber trotzdem auch sehr liebenswert ist. „Ruf des Mondes“ ist ein wunderbarer Einsteig in die Welt des Mercy Thompson, der auf Fälle Lust auf mehr (Band 2 – Bann des Blutes) macht. Nicht umsonst steht diese Reihe ganz weit oben in der renommierten „New York Times“-Bestsellerliste.