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Stieg Larsson
Vergebung
Rezension © 2010 by Gerald Schnellbach für BookOla.de
Vergebung
Originaltitel: Luftslottet som sprängdes (Millennium 3)
Originalverlag: Norstedts
Aus dem Schwedischen von Wibke Kuhn
Taschenbuch, 864 Seiten
ISBN: 978-3453434066
€ 9,95
Verlag: Heyne

Kurzbeschreibung
Lisbeth Salander hat es wieder einmal nicht geschafft. Mit einer Axt hat die Ermittlerin versucht, ihrem Erzeuger und ewigen Erzfeind Alexander Zalatschenko das Leben zu nehmen, aber der skrupellose Kriminelle, der seine Tochter zuvor lebendig begraben hatte, überlebt und jagt Salander zudem noch eine Kugel in den Kopf. Nun liegen beide mit schweren Verletzungen, aber genesend, fast Tür an Tür im selben Krankenhaus. Derweil versucht Salanders Kollege Mikael Blomkvist, Salander vom Vorwurf des dreifachen Mordes reinzuwaschen – und sticht dabei in ein wahres Wespennest aus Korruption und krimineller Energie. Und er stößt auf ein gewaltiges Komplott von Mächten, die seine Ermittlungen empfindlich zu behindern suchen. Dann gibt es weitere Morde…

Meine Meinung:

Vergebung“ ist der abschließende dritte Band von Stieg Larssons Millennium Trilogie, obwohl die Reihe ja eigentlich nur notgedrungen eine Trilogie wurde. Ursprünglich war das ganze als 10-bändige Reihe gedacht. Doch ein Herzinfarkt des Autors setzte dem Vorhaben leider ein frühzeitiges Ende. Angeblich ist aber ein viertes Buch der Reihe fast vollständig fertig. Nur gibt es aber einen Erbstreit, der seit über fünf Jahren anhält und eine Veröffentlichung derzeit nicht in Aussicht stellt.

Das Buch beginnt ca. eine Stunde nach dem Ende von „Verdammnis“. Lisbeth Salander und Zalatschenko werden mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Aber je besser es ihnen geht, desto mehr rücken sie auch wieder in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Nicht nur die Polizei hat Interesse an den beiden, auch eine interne Gruppe des schwedischen Geheimdienstes und später des Verfassungsschutzes ermitteln. Mikael Blomkvist und seine Mitarbeiter bei der Zeitschrift Millennium ermitteln auf eigene Faust, unterstützt von Lisbeths ehemaligem Chef Armanskij mit seinen Mitarbeitern und Lisbeths Hackerfreunden. Man ermittelt miteinander, gegeneinander, füreinander und mitunter weiß die eine Gruppe nicht einmal, dass es die andere gibt bzw. auf wessen Seite sie steht.

Während die einen versuchen, Lisbeth mit allen Mitteln mundtot zu machen, sie wenigstens wieder in die Psychiatrie einweisen zu lassen, versuchen ihre Freunde dies zu verhindern. Aber die Mannen um Mikael müssen auch feststellen, dass sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun haben. Mit einem, der selbst vor Mord nicht zurückschreckt und meint, dies alles nur zum Wohle des Landes zu tun.

Alles läuft langsam aber sicher auf die Gerichtsverhandlung hinaus, bei der Lisbeth ohne viel Aufhebens verurteilt und möglichst schnell von der Bildfläche verschwinden soll. Um vor Gericht bestehen zu können, müsste auch Lisbeth nicht nur „mitarbeiten“, nein, sie müsste sich auch öffnen. Sie müsste alles über sich erzählen. Auch Geheimnisse, die sie niemandem jemals anvertrauen wollte. Und wer Lisbeth kennt, weiß, dass das für sie, der ihre Privatsphäre über alles geht und die grundsätzlich nicht mit Ärzten, Polizisten oder Beamten spricht, fast unmöglich ist. Selten war einem eine so verschrobene, verschlossene, sozial inkompetente Person in der Literatur sympathischer.

Ohne zu viel zu verraten ..... es wird ein sehr „interessantes“ Duell zwischen Lisbeths Anwältin Annika Giannini, Mikael Blomkvists Schwester, auf der einen, und Dr. Peter Teleborian, Lisbeths ehemaligem Psychiater, auf der anderen Seite geben.

Das Buch wirft nicht nur einen Blick auf Ressentiments und Vorurteile in Polizeikreisen und der Gesellschaft, es übt auch deutliche Kritik an den Praktiken von Geheimdiensten und wirft die Frage auf, wo endet die „Staatsraison“ und beginnt persönliche Schuld.

Ich habe selten ein so spannendes Buch gelesen, eines, bei dem die Spannungskurve permanent so hoch oben bleibt, trotz der Tatsache, dass es kein reißerisches Buch ist. Es ist nicht Action überladen und mit 850 Seiten recht lang. Trotzdem habe ich es innerhalb von 48 Stunden gelesen und wünschte mir, es wäre noch länger gewesen. Diese Trilogie muss man einfach lesen. Es gehört sicher zum Besten, was im Bereich Krimi/Thriller in den letzten 10-15 Jahren auf den Markt kam. Hut ab, nicht nur vor einer so perfekt ausgeklügelter Handlung und so interessanten und gut gezeichneten Protagonisten. Auch Larssons Recherchearbeit für diese Reihe sollte hier einmal erwähnt und gelobt werden. Bei diesen Büchern kann man guten Gewissens die Note 1 vergeben.

Die Verfilmung soll übrigens in Deutschland im Sommer 2010 in die Kinos kommen. Wie bereits bei den ersten beiden Teilen plant der Heyne-Verlag zum Filmstart eine Sonderausgabe des Taschenbuchs.

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