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Stieg Larsson
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Rezension © 2009 by Gerald Schnellbach für BookOla.de
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Originaltitel: Män Som Hatar Kvinnor (Millennium 1)
Originalverlag: Norstedts
Aus dem Schwedischen von Wibke Kuhn
Taschenbuch, Broschur, 704 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-50384-7
€ 9,95 [D] | € 10,30 [A] | CHF 18,90
Verlag: Heyne

Kurzbeschreibung

Eine Familiengeschichte, die einen nicht mehr loslässt

An seinem 82. Geburtstag erhält der einflussreiche Industrielle Henrik Vanger per Post anonym ein Geschenk. Das Paket enthält eine gepresste Blüte hinter Glas, genau wie in den 43 Jahren zuvor. Vangers Lieblingsnichte Harriet hatte ihm 1958 zum ersten Mal dieses Geschenk gemacht, doch dann verschwand sie spurlos. Ihr Leichnam wurde nie gefunden. In einer letzten Anstrengung beschließt Vanger herauszufinden, was dem geliebten Mädchen tatsächlich zustieß. Er engagiert den Journalisten Mikael Blomkvist, der, getarnt als Biograf, bald auf erste Spuren stößt. Unterstützt wird er von der jungen Ermittlerin Lisbeth Salander, einem virtuosen Computergenie mit messerscharfem Verstand. Je tiefer Blomkvist und Salander in der Vangerschen Familiengeschichte graben, desto grauenvoller sind ihre Enthüllungen.

Meine Meinung:
An seinem 82. Geburtstag erhält der einflussreiche Industrielle Henrik Vanger per Post anonym ein Geschenk. Das Paket enthält eine gepresste Blüte hinter Glas, genau wie in den 43 Jahren zuvor. Vangers Lieblingsnichte Harriet hatte ihm 1958 zum ersten Mal dieses Geschenk gemacht. Doch dann verschwand sie spurlos. Ihr Leichnam wurde nie gefunden. In einer letzten Anstrengung beschließt Vanger herauszufinden, was dem geliebten Mädchen tatsächlich zustieß.

Vangar engagiert den gerade wegen Verleumdung verurteilten Wirtschaftsjournalisten Mikael Blomkvist, der, getarnt als Biograf, sich aufmacht, um das Rätsel um die verschwundene Harriet zu lösen. Hilfe bekommt er dabei von der jungen Ermittlerin Lisbeth Salander, einem hochintelligenten Computergenie. Je tiefer Blomkvist und Salander in der Vangerschen Familiengeschichte graben, desto grauenvoller sind ihre Enthüllungen

Nach dem auf den ersten 100 Seiten die Geschichte aufgebaut und die einzelnen Personen vorgestellt werden, kommt das Buch dann so richtig in Fahrt. Was aber nicht bedeuten soll, dass die ersten 100 Seiten langweilig sind. Larsson versteht es meisterhaft, einem die Geschichte und vor allem die beiden Hauptprotagonisten näher zu bringen. Mit Mikael Blomkvist ermittelt endlich einmal kein depressiver schwedischer Kommissar, sondern ein Journalist, der zwar auch so seine Probleme hat, aber trotzdem nicht den Kopf in den Sand steckt.

Lisbeth Sallander hingegen wird immer mehr zum eigentlichen Star des Buches. Eine junge Frau mit Piercings und Tattoos, die außerstande ist, soziale Kontakte aufzubauen. Es wird eine wenig freudvolle Kindheit angedeutet. Jetzt, mit 24 Jahren, muss sie sich nicht nur mit den Behörden, sondern auch noch mit ihrem vom Vormundschaftsgericht eingesetzten Betreuer auseinander setzen. Eine junge Frau, die ihren Platz in der Gesellschaft nicht nur noch nicht gefunden hat, nein, die ihn wohl auch nie finden wird.

Aber vielleicht ist sie einem gerade deshalb so sympathisch. Nicht nur der Leser, auch Mikael Blomkvist, findet sehr schnell Zugang zu ihr, obgleich er allen Grund dazu hätte, ihr erst einmal „den Hintern zu versohlen“. Auch Lisbeth gelingt es Vertrauen zu Mikael aufzubauen. Beide ergänzen sich hervorragend und gemeinsam kommen sie der Lösung des Rätsels um Harriet Vanger Stück für Stück näher. Dabei müssen sie nicht nur ihre eigenen Probleme lösen, sondern bekommen auch Gegenwind von einigen Familienmitgliedern des Vangerschen Clans, die sich ihnen und ihren Ermittlungen in den Weg stellen. Morde, sexuelle Perversion, Rechtsradikalismus, Wirtschaftskriminalität, auf all das stoßen beide bei ihren Ermittlungen und geraten dabei selbst immer mehr in Gefahr. Wenn auch das Verschwinden von Harriet selbst schon lange her ist, irgend jemand möchte nicht, dass in alten Geschichten gestochert wird ... und das nicht nur aus einem Grund.

Das Buch schafft es hervorragend, den Spannungsbogen über die gesamte Länge aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Larsson ist hier tatsächlich ein kleines Meisterwerk gelungen. Ein alles in allem schlüssiges Buch. Ein Kriminalroman, der es in sich hat, zugleich ist er aber auch Familiensaga und ein wenig Sozialstudie. Ich konnte es tatsächlich nicht mehr aus der Hand legen und freue mich schon auf Band zwei der Trilogie. Jedes Buch ist jedoch in sich abgeschlossen.

Leider wird es keine weiteren Bücher mehr geben, da Stieg Larsson 2004 verstorben ist. Aber als Vermächtnis hat er etwas hinterlassen, dass sich locker mit den Werken von Sjöwall & Wahlöö und Mankell messen lassen kann. Wenn es diese nicht sogar übertrifft.

Mittlerweile sind alle drei Bücher verfilmt, und der erste Film läuft seit Oktober 2009 in den deutschen Kinos. Auch wenn die Verfilmung gelungen ist, möchte ich doch jedem empfehlen: erst lesen, dann schauen. Die Ausgabe „Roman zum Film“ enthält übrigens noch zehn Seiten Zusatzmaterial über die Verfilmung und die beiden Hauptdarsteller.

Ein Buch wie ein Paukenschlag!

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