Sebastian Fitzek
Passagier 23
Rezension © 2015 by Klaus Spangenmacher
Verlag Droemer Belletristik
Kurzbeschreibung
Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm...
Rezension
Mit diesem Roman liefert Fitzek wieder eine solide Arbeit ab, kann aber nicht ganz an seine vorherigen Erfolge anknüpfen. Trotz allem hat die Story Spaß gemacht und ich habe es auch nicht bereut sie zu lesen.
Für den psychisch und physisch arg gebeutelten Polizeipsychologen Martin Schwarz beginnt alles eigentlich alles mit einem ganz anderen Fall, für den er sich sogar HIV-Erreger spritzen lässt, um in die Szene reinzukommen. Aber eine alternde Thrillerautorin lockt ihn mit Informationen über den Verbleib seiner eigenen Familie an Bord des Kreuzfahrtschiffes Sultan of the Seas. Seine Frau und sein Sohn hatten sich laut Auskunft der Reederei auf hoher See auf einer größeren Kreuzfahrt mit Selbstmordabsicht von Bord gestürzt. Die Dame berichtet über seltsame Dinge, die auf dem Schiff geschehen und es verschwinden ebenso wie schon bei seiner Familie eine Mutter und ihre Tochter. Doch diese Tochter taucht wieder auf, im Arm den Teddy vom Sohn von Martin Schwarz.
Nun zwingt er sich dazu, sein Trauma und seine Abneigung gegen Kreuzfahrtschiffe zu überwinden, bleibt an Bord und ist auch bald an dem Punkt angelangt, an dem es zu spät ist das Schiff zu wieder verlassen. Nun erfährt man auch, was Passagier 23 bedeutet: Jährlich verschwinden nun mal im Durchnitt 23 Personen spurlos von Kreuzfahrtschiffen, so einfach ist doch manchmal die Welt :-)
Im Laufe des Buches greift Fitzek viele verschiedene Handlungsstränge auf, verschweigt aber dem geneigten Leser, dass er diese oft gar nicht weiter verfolgen möchte und einfach nur versucht falsche Fährten zu legen, fies, aber gar nicht mal so schlecht :-)
Zusätzlich bekommt man auch einiges an Informationen zu Kreuzfahrten und kann sich zumindest in einigen Bereichen eine Meinung darüber bilden und auch mal daran denken, was da für eine Logistik dahinter steckt.
Die Spannung bleibt eigentlich auch recht gut bis zur Auflösung am Schluss erhalten, der auf keine Fall vorhersehbar ist. Auch wenn man sich oft freut, die Lösung zu erahnen.
Fazit:
Nicht der beste Fitzek, aber trotzdem ganz sicher 4 Sterne wert
Übrigens habe ich mir auch noch das Hörbuch dazu angehört und kann nur noch ergänzen, dass Simon Jäger als Sprecher dem ganzen noch etwas mehr Spannung verleiht.