Cookies sind für die korrekte Funktionsweise einer Website wichtig. Um Ihnen eine angenehmere Erfahrung zu bieten, nutzen wir Cookies zum Speichern Ihrer Anmeldedaten, um für sichere Anmeldung zu sorgen, um statistische Daten zur Optimierung der Website-Funktionen zu erheben und um Ihnen Inhalt bereitzustellen, der auf Ihre Interessen zugeschnitten ist. Klicken Sie auf „Stimme zu und fortfahren“, um Cookies zu akzeptieren und direkt zur Website weiter zu navigieren.

Header6.jpg

Die Autoren und Autorinnen von BookOla.de erstellen Rezensionen von Romanen, Kurzgeschichten
und allem was von bekannten und unbekannten Autoren zu Papier gebracht wird.
Die Links zu Amazon sind sogenannte Affiliate-Links.
Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich
von Amazon eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht, aber dieser kleine
Betrag hilft mir, die Unkosten der Seite zu bestreiten.

Epilog


Im Schein einer einzelnen Kerze sitze ich nun hier in diesem einsamen kalten Zimmer und schreibe nieder was mein Vermächtnis sein soll. Ich höre den Regen wie er an die Fensterscheiben prasselt und spüre dass ein Sturm aufzieht. Vor mir liegt meine Lebensgeschichte, die nun fast ein ganzes Jahrhundert umspannt. Wie durch Zauberhand habe ich dieses Werk nun in einer einzigen Nacht geschrieben, einer Nacht in der Zeit offenbar jegliche Bedeutung verloren hat. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist seit ich die ersten Zeilen zu Papier gebracht habe, doch es kommt mir vor als wären seitdem Jahre vergangen und nicht nur eine einzige Nacht. Erst jetzt, da sich meine Erzählung dem Ende zuneigt sehe ich den Morgen dämmern und weiß das es Zeit ist aufzubrechen.

Doch vorher sollen noch ein paar Dinge gesagt werden. Was geschah nach jener Konfrontation auf dem Drake-Stone-Mountain die mittlerweile 22 Jahre zurück liegt? Craven und ich verließen den Berg, doch wir gingen nie wieder gemeinsam auf die Jagd. Diese Zeit war endgültig vorbei. Craven erzählte mir von seinem Erlebnis im Kampf mit Barlow und das er den Ruf seiner Göttin vernommen hatte. Er wusste jetzt was seine Berufung war. Ich war wie ein Vater für ihn und die Jagd war über Jahre hinweg sein ganzer Lebensinhalt, doch nun war es an der Zeit loszulassen. Ich konnte ihn verstehen. Seit meinem zweiten Treffen mit dem Orakel wusste ich das es nicht meine Aufgabe sein sollte den Clan der C´ael Rohen neu zu begründen. Eigentlich wusste ich das schon immer. Craven sagte er wolle nun, da er die göttliche Kraft in sich fühlen konnte in die Dienste Torschas treten und Paladin werden. Er würde weiterhin Jagd auf die Blutsauger machen, aber nun als Geweihter, soweit ihm dies möglich sein sollte. Er schwor kein Wort über mich, den Clan, die Vampire und all die anderen Geheimnisse zu verlieren solange er leben würde. Ich glaubte ihm, er war ein Mann von Ehre. Und vor allem war er mein Freund. Er würde eher sterben als ein Wort darüber zu verlieren. Außerdem würde ihm sowieso niemand glauben.

So ließ ich Craven ziehen. Wie ich später hörte wurde er zu einem mächtigen Kriegsherr. Man erzählte sich das er unter dem besonderem Schutz Torschas stünde. Fünf Jahre nach unserer Trennung wurde er zum Priester geweiht und drei Jahre später wurde er zum Vorstand eines der größten Tempel der Torscha. Viele Schlachten hatte er gefochten und war siegreich hervor gegangen, sein Name wurde zur Legende. Ich sollte ihn nie wieder lebend sehen. Er fiel vor drei Jahren auf dem Schlachtfeld. Sein Leichnam liegt nun aufgebahrt in seinem Tempel und er wird als Heiliger in die Annalen der Geschichte eingehen. Als ich von seinem Tod erfuhr pilgerte ich zu jenem Tempel. Es war das einzige Mal in den ganzen 22 Jahren das ich einen Tempel betrat, doch ich wollte ihn noch einmal sehen. Und dort in den Hallen seiner Ahnen nahm ich Abschied von meinem Freund. Er sah glücklich und zufrieden aus. Ich war davon überzeugt dass er ein gutes und erfülltes Leben hatte.

Ich dachte oft an ihn, ebenso an Myra, Sen Lar oder Cas´thor. Viele Freunde waren von mir gegangen im Laufe der Jahre. Doch am Ende war ich wieder alleine. Dies war wohl der Lauf der Dinge.

Ich setzte meine Jagd so gut es mir möglich war fort. Asteroth baute seine Streitmacht wieder auf. Die Gilde war Führerlos und am Ende war es Morisia die die Nachfolge von Tarim o Kiel antrat und diplomatisch mit Asteroth einen Kompromiss schloss. Um die Zahl der Vampire nicht noch weiter zu dezimieren verbündeten sich schließlich alle Vampire. Die Gilde und die Allianz der neuen Ordnung verschmolzen zu etwas neuem. Asteroth sollte sie anführen, die drei verbliebenen Erzvampire mit Morisia als Sprecherin fungierten als seine Berater. Tatsächlich schien dieses System zu funktionieren und ich sah mich einer nicht enden wollenden Anzahl von neuen Vampiren gegenüber. Doch ich tötete so viele ich konnte, und bald wusste man dass der legendäre Jäger noch immer sein Unwesen trieb. Doch mein ganzes Bestreben galt weiterhin ganz und gar Asteroth. In den 22 Jahren konnte ich ihn nur ein weiteres Mal stellen. In einer stürmischen Nacht kam es zu dem Gefecht mit dem ich meine Geschichte eröffnet hatte. Doch wieder sollte er mir entkommen. Valotica sah ich hingegen nie wieder, obwohl es Gerüchte gibt das der verfluchte Drache noch immer seinem finsteren Herren dient.

So zogen die Jahre ins Land und ich dachte oft an die Prophezeiung des Orakels. Seit jener Nacht auf dem Drake-Stone-Mountain war keine der Vorhersagen mehr eingetroffen. Doch vor wenigen Wochen ging eine Veränderung unter den Vampiren vor. Asteroth schien etwas entdeckt zu haben. Wochenlang musste er in seinen Kammern gebrütet haben. Und dann war er plötzlich verschwunden. Niemand wusste wo er war. Er ließ all seine Untergebenen ohne ein Wort des Abschieds oder einer Erklärung zurück. Morisia übernahm kurzerhand die Führung und die Dinge nahmen wieder ihren Lauf. Doch von Asteroth fehlte jede Spur. Doch ich wusste wohin er verschwunden war. Nachdenklich betrachte ich den roten Stein den ich aus seinen Gemächern entwendet hatte. Er liegt hier auf dem Tisch und der Schein der Kerze bricht sich in seiner geschliffenen Oberfläche. Noch immer kenne ich nicht sein Geheimnis. Doch er barg die Antwort über Asteroths Verbleib. Der Erzvampir hatte Tharos gefunden, die Insel von der angeblich diese Steine stammten – und auch die magischen Waffen wie die Zwillinge es waren. Auf diesem Eiland der Magie vermutete Asteroth noch viel mehr solcher Steine und seit Jahrzehnten versuchte er es zu erreichen. Und nun schien es ihm endlich gelungen zu sein. Mit der Macht der Steine erhoffte er sich gottgleiche Macht. Ich musste ihn aufhalten. Und nun, knapp zwei Monate nach Asteroths Verschwinden habe auch ich endlich die Passage nach Tharos entdeckt. Ich weiß dass dies kein Zufall ist. Das Orakel sprach von einem fernen Eiland das ich einst bereisen würde. Und das ich dort Asteroth zum letzten Gefecht herausfordern würde. Und das ich dort meinen Erben treffen würde. Ich dachte oft an ihn, obgleich ich ihn nie kennen gelernt hatte. Er musste jetzt etwa 22 sein und im richtigen Alter um mit der Ausbildung zu beginnen. Auch dies war wohl kein Zufall. Wie er wohl sein würde? Und wer waren die anderen Gefährten von denen die Rede war? Wieder neue Jäger? Ich war zu alt um noch einmal eine Gruppe anzuführen. Ich war nun seit 82 Jahren Vampir und feierte vor drei Monden meinen 105ten Geburtstag. Zu lange schon war ich nun auf dieser Welt. Ich wollte nur mein Erbe weiterreichen und dann mein Schicksal in dem entscheidenden Kampf gegen Asteroth finden.

Was auch immer mich auf dieser fernen Insel erwarten würde, ich wusste das dies meine letzte Reise sein würde. Ich spüre wie meine Zeit knapp wird. Noch in dieser Nacht werde ich aufbrechen. Noch einmal werde ich mich den Gefahren stellen die dort auf mich lauern und die letzten Zeilen der Prophezeiung erfüllen, bevor ich hoffentlich endlich meine Ruhe habe und wieder mit all den verloren Seelen meiner Geschichte vereint bin.

Ich bin der letzte der C´ael Rohen. Ich trage das Wissen in mir, welches die einzige Waffe gegen die Vampire darstellt. Darum schrieb ich meine Geschichte nieder. Möge der, der sie einst finden möge aus ihr lernen. Wenn ich nicht mehr da bin, bist du, der diese Zeilen hier liest der einzige der noch etwas gegen die Untoten unternehmen kann. Und vielleicht triffst du dereinst jemanden der mein Erbe trägt und einen Clan zu neuer Blüte verhilft dessen Namen ich durch die Geschichte trug.

Mögest du dereinst ebenso zur Legende werden wie ich und meine treuen Gefährten.

ENDE

Copyright 2025 by www.BookOla.de
Joomla templates by a4joomla