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Bataillon der toten Seelen

© 2005 by Lutz Reiter

In mancher hellen Vollmondnacht,
bin ich um meinen Schlaf gebracht.
Mein Herz erwacht in starker Pein,
ich höre tausend Seelen schrei’n.

Zu meinem Leid zieht es mich dann,
hinauf zu Berg, durch dunklen Tann’.
Durchs Dornendickicht streb’ ich weiter,
nur Wut und Hass sind mein Begleiter.

Doch oben auf dem Berge schon,
erwartet mich der Qualen Lohn.
Darf all die toten Kinderseelen,
umarmen die mein Herz so quälen.

In ihrem hellen Lichterschein,
will ich ihr Freund und Bruder sein.
Alsbald beginnt mein Herz zu beben,
seh’ ich sie so am Himmel schweben.

Doch seh’ ich aber auch voll Schmerz,
so manches weinend Kinderherz.
Denn diese kleinen Seelchen eben,
die durften nie als Menschen leben.

Gezeugt aus purem Zeitvertreib,
verstoßen aus der Mutter Leib,
geschlachtet hin durch falschen Glauben,
tat man des Lebens sie berauben.

Die Freuden aller Kinderzeit,
die standen nie für sie bereit.
Nie streichelte sie zärtlich gar,
der Mutterhand ihr Kinderhaar.

Durch keine Zimmer drang ihr Lachen,
sie spielten nie mit Kindersachen.
Sie spielten niemals auch im Sand,
und malten Krakel an die Wand.

Nun seh’ ich sie im Lichterreigen,
fast engelsgleich sie sich mir zeigen.
Ich schweb’ hinauf zu ihrem Tanz,
mein Herz wird warm im hellen Glanz.

Voll Übermut fast wie ein Kind,
ich mich in ihrer Mitte wind’.
Es wird gejubelt und gelacht,
getanzt im Fluge durch die Nacht.

Und manchmal drücken sie mich gar,
dann streichle ich ihr totes Haar.
Da werden ihre Augen weit,
vor Freude und voll Dankbarkeit.

Die Nacht ist kurz und irgendwann,
seh’ ich den Morgen überm Tann’.
Das Glück ist eben nicht von Dauer,
muss Abschied nehmen voller Trauer.

Und als ihr Leuchten will verhallen,
lass ich mich auf die Erde fallen.
Ich weiß – es wird mich wieder quälen,
das Bataillon der toten Seelen.

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