

1838 taucht er in der Pariser Boheme unter anstatt das begonnene Jurastudium konsequent zu betreiben. Er wird darauf hin von seinem Stiefvater auf eine Reise nach Kalkutta geschickt. Bei Mauritius verließ er jedoch das Schiff, kehrte nach Paris zurück und forderte die Auszahlung seines väterlichen Erbes. Er führte ein ausschweifend-exzentrisches Leben und hatte das Geld für Drogen, Alkohol, eine kleine Gemäldesammlung und Frauen bereits 1842 ausgegeben. 1844 stellte ihn ein Pariser Gericht auf Betreiben seines Stiefvaters unter Vormundschaft.
Baudelaire wurde nun journalistisch und schriftstellerisch tätig. Nebenbei übersetze er als erster Edgar Allan Poe ins Französische. Poe wie auch E. T. A. Hoffmann verdankte er wichtige Anregungen, denn er verachtete ebenso wie vor ihm Poe die romantischen Vorstellungen dichterischer Inspiration. Seine Gedichte zeigen neue ästhetische Züge da Baudelaire die Schönheit auch in den unschönen Dingen sieht. Tod, Hass, Trauer, Krankheit und Zerstörung haben ihren ästhetischen Wert in seinem Werk. Er schreibt obsessiv und schonungslos.
1845/46 erschienen seine kunstkritischen Abhandlungen Les Salons, in denen er sich mit den Werken zeitgenössischer Künstler wie Eugene Delacroix, Honoré Daumier und Édouard Manet auseinandersetzte.
Seine umstrittene Gedichtsammlung Les Fleurs du mal, welche in den literarischen Salons in Paris heftig diskutiert wurde, erschien 1857. Unmittelbar nach der Veröffentlichung wurde gegen ihn ein Verfahren wegen Gefährdung der Sittlichkeit eingeleitet. Er wurde verurteilt und die Bücher vernichtet. Bei der zweiten Auflage (1861) wurde er gezwungen einige Gedichte, die zu stark gegen die gesellschaftliche Moral des Zweiten Kaiserreichs verstießen, herauszunehmen. Diese Zensurmaßnahme wurde erst 1949 aufgehoben.
1860 erschien sein Prosaband Les Paradis artificiels in dem er von seinen Versuchen einer Bewusstseinserweiterung mittels Drogen (Wein, Opium, Haschisch) Abstand nahm.
1864-1866 hielt er sich in Belgien auf, erlitt jedoch infolge einer Syphilis-Erkrankung eine Paralyse und kehrte nach Paris zurück. Schulden, Krankheit, eine fortschreitende Lähmung und Sprachstörungen hinderten in dann an weiterer Arbeit. Charles Baudelaire starb völlig ausgezehrt am 31. August 1867 in einer Anstalt in Paris.
