Thomas Harris
Hannibal Rising
Aus dem Amerikanischen von Sepp Leeb
352 Seiten, Taschenbuch
€ 8,95 [D] | € 9,20 [A] | SFr 16,90 (UVP)
ISBN: 978-3-453-43264-2
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Wie Hannibal Lecter zum Kannibalen wurde
Der Dämon erwacht: Thomas Harris führt uns in die Kindheit des genialen, äußerst kultivierten und monströsen Serienkillers. Er enthüllt den Albtraum, den Hannibal erlebt und der ihn bald zu eigenen Gräueltaten treibt.
Das dunkle Trauma des Hannibal Lecter – die atemberaubende Vorgeschichte zu den Welterfolgen „Roter Drache“, „Das Schweigen der Lämmer“ und „Hannibal“.
Kurzbeschreibung
Die Luft in der Scheune ist kalt. Bis zu den Hüften sind die Kleider der gefesselten Kinder hinabgezogen, als Blauauge und Schwimmhaut das Fleisch ihrer Oberarme befühlen. „Nehmt das Mädchen“, sagt Schlüssellecker schließlich. „Sie stirbt sowieso.“ Und Blauauge zieht das fiebernde Mädchen mit den Worten „Komm spielen, komm spielen!“ hinter sich her. Der junge Hannibal Lector muss tatenlos zusehen, wie seine Schwester Mischa von einem der Kriegsgewinnler fortgezogen wird. Allerdings kann er Blauauge zuvor noch seine Zähne in die Wange bohren: Vielleicht liegen hier die Anfänge für eine von Hannibals späteren kannibalischen Leidenschaften.
Der Krieg hat dem einst wohlsituierten Hannibal nach dem Blitzkrieg Hitlers gegen Osteuropa im „Unternehmen Barbarossa“ 1941 alles genommen. Burg Lecter mit ihren Kunstschätzen, die „Hannibal der Schreckliche“ im 15. Jahrhundert erbaute, Freunde, Bedienstete und Eltern, vor allem aber seine geliebte Schwester Mischa, die von Kollaborateuren und skrupellosen Dieben „verspeist“ worden ist. Von nun an versucht der mehr als intelligente Junge, den die Ereignisse auf schreckliche Art und Weise abgestumpft haben, ihren Tod zu rächen. In Hannibal Rising verfolgt Bestsellerautor Thomas Harris den Aufstieg seiner faszinierenden Figur von ihrer Kindheit bei ihrem Onkel und seiner wunderschönen und kultivierten japanischen Gattin über ihre Ausbildung als meisterhafter Chirurg in Paris bis hin zu ihrem grausamen Rachefeldzug, dessen ausführliche und kaltblütige Beschreibung wieder einmal nichts für zartbesaitete Gemüter ist. Dabei werden die Anfänge des wohl berühmtesten Massenmörders der Literatur aufgerollt, die nicht nur sein Tun, sondern auch seine besonderen Eigenschaften psychologisch zumindest einigermaßen erklärbar machen sollen. Dass dies nicht unbedingt gelingt, tut der faszinierenden Lektüre keinen Abbruch.