Autor und Copyright der Rezension © 2003 by Amazon.de
The Green Mile
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Darsteller: Tom Hanks, David Morse
Regie: Frank Darabont
Buch: Stephen King
Musik: Thomas Newman
"Das Buch war aber besser!"
So lautet die Beschwerde mancher Leser seit der Erfindung des Films. Frank Darabonts zweite Adaption eines Gefängnisdramas von Stephen King (Die Verurteilten war die erste) ist eine sehr eng am Buch gehaltene Verfilmung von Kings gleichnamigen Roman. (Der Roman besteht aus sechs Kurzgeschichten, die zuvor mit großem Erfolg in der New York Times abgedruckt wurden. King entwickelte die Geschichte immer weiter, ohne von Anfang an zu wissen, wie der Schluss aussehen würde.)
Während der Weltwirtschaftskrise leitet Paul Edgecomb (Tom Hanks) im Cold-Mountain-Gefängnis den Zellenblock, in dem die zum Tode Verurteilten auf ihre Hinrichtung warten. In diese düstere und trostlose Welt kommt der Hüne John Coffey (Michael Clarke Duncan), der ganz langsam seine spezielle Begabung enthüllt. Diese Begabung wird die Männer, die in den Todeszellen arbeiten und sterben (sie werden durch den elektrischen Stuhl hingerichtet, eine meisterliche und ergreifende Darstellung), für immer verändern.
Genau wie in Kings Roman lässt Darabont sich viel Zeit, dem Zuschauer die Welt Edgecombs zu zeigen, bevor er sich John Coffeys Geheimnis annimmt. Mit Darabonts hervorragender Fähigkeit, eine Geschichte zu erzählen, seinem Händchen für eine perfekte Besetzung und einer bedächtigen Filmlänge von 188 Minuten erweckt Green Mile fast jeden Charakter und fast jede Szene der Romanvorlage zum Leben. Darabont verbessert sogar die zwei Enden des Romans, indem er einen emotional befriedigenderen Schluss geschaffen hat. Die Länge des Films mag die Geduld mancher Zuschauer auf die Probe stellen, aber wer es im Gegensatz zu den Schnellschüssen der Unterhaltung vorzieht, eine Geschichte erzählt zu bekommen, der wird mit diesem wunderbaren Film belohnt. --Doug Thomas
Amazon.de DVD-Bewertung
Die Digital Versatile Disc gibt das dreistündige Mammutwerk aus den USA in hochauflösenden Bildern (Format 16:9) und famosem Sound (Dolby Digital 5.1) wieder. Ihre Tonspur beinhaltet die ursprüngliche englischsprachige Fassung sowie eine deutsche Synchronisation. Auf Wunsch können Untertitel in nicht weniger als zwölf Sprachen (darunter Arabisch, Bulgarisch und Isländisch!) am unteren Bildrand hinzugefügt werden. Für hörgeschädigte Personen stehen zudem gesonderte Texteinblendungen zur Verfügung. Ein Kino-Trailer und die Making-Of-Doku "Walking The Mile" runden die tadellose Veröffentlichung ab.
--Harald Kepler
Video Jakob Kurzinhalt
Man schreibt das Jahr 1935. Paul Edgecomb ist Leiter des Traktes E der Strafanstalt Cold Mountain, in der zum Tode verurteilte Häftlinge darauf warten, ihren letzten Gang anzutreten: den Gang über die grüne Meile, einen blassgrünen Linoleum-Flur, der zum elektrischen Stuhl führt. Ein Weg, den der Gefängnisaufseher schon unzählige Male mit den Todeskandidaten beschritten hat. Doch Edgecoms Leben erfährt eine unerwartete Wendung, als eines Tages der farbige Häftling John Coffey eingeliefert wird, ein riesenhafter, merkwürdig ruhiger Mann. Doch Coffey scheint mit einer übernatürlichen Gabe gesegnet zu sein, die die Menschen im Todestrakt für immer verändern soll...
DVD & Video Report
Gefängnis-Drama mit Tom Hanks über einen bulligen Farbigen, der wegen angeblicher Vergewaltigung und Ermordung zweier kleiner Mädchen zum Tode verurteilt wird, sich in der Todeszelle aber als sanftmütig und mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet erweist (nach Stephen King).
VideoWoche
1935. Die USA leidet unter den Auswirkungen der Depression. Im Cold-Mountain-Gefängnis leitet der gutherzige Paul Edgecombe, unterstützt von einem Team eingespielter Kollegen, den Todeszellenblock. Eines Tages wird ein Schwarzer namens John Coffey, ein Berg von einem Mann, wegen angeblicher Vergewaltigung und Ermordung zweier kleiner Mädchen eingeliefert. John, der sich im Dunklen fürchtet, ist in Wirklichkeit aber ein sanftmütiger Riese, der, wie sich bald herausstellt, übernatürliche Fähigkeiten besitzt... Wie schon 'Die Verurteilten' spielt auch Frank Darabonts neuer Spielfilm hinter Gittern und basiert auf einer Vorlage von Stephen King. Wer wegen dieses Namens einen Schocker erwartet, sieht sich getäuscht. 'The Green Mile' - der Titel bezieht sich auf den grünen Bodenbelag des Todestrakts - ist vielmehr eine überzeugende Studie über menschliche Würde und moralische Werte. Getragen von einem vorzüglichen Darsteller-Ensemble um Tom Hanks, technisch makellos umgesetzt und mit einigen wenigen, gelungenen Spezialeffekten versehen, peilt dieses Gefängnis-Drama die Chartspitze an. REASON: review already exists
Blickpunkt: Film
Frank Darabont wird als Spezialist für die Adaption von Stephen Kings Gefängnisdramen in die Filmgeschichte eingehen. Fünf Jahre nach 'Die Verurteilten' meldet er sich in seiner zweiten Regiearbeit mit der ambitionierten Verfilmung von Kings in sechs Teilen veröffentlichten Bestseller 'The Green Mile' zurück. In der Hauptrolle glänzt Oscarpreisträger Tom Hanks als aufrechter Gefängnisaufseher im Todestrakt, in dem er anno 1935 die Bekanntschaft eines riesigen Schwarzen mit magischen Kräften macht. Beim Oscar-Rennen wird dieser dreistündige Kraftakt aus der Reihe großes Gefühlskino sicherlich ein Wörtchen mitreden können. Bei der 'grünen Meile' handelt es sich um den limonenfarbenen Fußboden, der für die zum Tode verurteilten Häftlinge des Cold Mountain Gefängnisses in Louisana zum 'Old Sparky' genannten elektrischen Stuhl führt. Die zum Tode verdammten Schwerverbrecher werden von Paul Edgecomb (Hanks) und seinen Kollegen in Gestalt von David Morse, Barry Pepper (aus 'Der Soldat James Ryan') und Jeffrey DeMunn beaufsichtigt. Edgecomb ist fair und gerecht, während der feige Aufseher Percy Wetmore (Doug Hutchison hervorragend als bemitleidenswertes sadistisches Schwein) seinen grausamen Gegenpol darstellt. Auch bei den Sträflingen werden anhand von zwei Figuren die Polaritäten von Gut und Böse etabliert. Der hünenhafte, mental kindliche Schwarze John Coffey (Michael Clarke Duncan wird mit seiner ergreifenden Darstellung lange in Erinnerung bleiben), der angeblich zwei kleine weiße Mädchen vergewaltigt und ermordet haben soll, erweist sich als engelhaftes Geschöpf mit Heilkräften, während der aufsässige Killer Wild Bill (Sam Rockwell) ein grundverdorbener Teufel ohne einen Funken Reue ist. Weitere Insassen umfassen Graham Greene, der als erster den Elektrotod findet, und Michael Jeter als schmächtiger Südstaatler, der in einer ausgedehnten, grauenerregenden Szene, die 'Gesichter des Todes' entnommen sein könnte, bestialisch zu Tode kommt. Aber so explizit 'The Green Mile' auch sein mag: Darabonts Film ist nicht 'Dead Man Walking 2', sondern ein Epos über Wunder, die auch an den unmöglichsten Plätzen stattfinden können. Eine entscheidende Rolle nimmt deshalb auch eine tapfere zahme Maus namens Mr. Jingles ein, die von Percy totgetrampelt und dann von Coffey dank seiner wundersamen Kräfte reanimiert vom Friedhof der Kuscheltiere zurückgebracht wird. Dieses Wunder überzeugt Edgecomb endgültig von Coffeys Fähigkeiten, der ihn in einer Nacht- und Nebelaktion zu der krebskranken Frau des Gefängnisdirektors (James Cromwell) bringt, um sie heilen zu können. Gleichzeitig rückt auch der Termin von Coffeys Exekution immer näher. Darabont scheut sich in seinem beseelten Drama nicht, in Emotionen zu schwelgen und seine symbolträchtige Erzählung mit weitausholenden Gesten zu konstruieren. Durch seine Detailverliebtheit (vor der ersten Exekution wird eine minutiös durchexerzierte Probe gezeigt) und ganz auf Atmosphäre angelegte Bedächtigkeit entsteht bei einer Spielzeit von 187 Minuten zwar eine beträchtliche Überlänge, so daß der Film streckenweise langatmig erscheint, aufgrund seiner Komplexität und liebevollen Sorgfalt jedoch nie langweilig ist. Zu sehr wird der Zuschauer in das religiös orientierte Geschehen um Schuld und Sühne, Rache und Erlösung eingebunden. Und Spezialeffekte, bei denen die Funken sprühen, sorgen ebenfalls dafür, das Interesse glühend warm zu halten. Ein extra Schuß Sentimentalität wird mit dem Prolog und Epilog, die Edgecomb als alten Mann (von Dabbs Greer gespielt) im Rentnerheim zeigen, erzeugt. Und mit der Schlußpointe, die sich eigentlich nicht so recht in den Rest des Erzähltons einfügt, wird auch noch mal die Hand von Horrormeister King spürbar, der sich völlig zu Recht mit großem Stolz über diesen monumentalen Film geäußert hat: 'Die Verurteilten' war die Vorspeise, dies ist der gewaltige Hauptgang. ara.
Blickpunkt: Film Kurzinfo
Die grüne Meile (limonenfarbener Boden) führt die Insassen der Todeszellen im Cold Mountain Gefängnis, Louisiana, zum elektrischen Stuhl. Unter den Wachbefohlenen von Edgecomb und seinen Kollegen findet sich auch der hünenhafte, kindliche Coffy, der zwei weiße Mädchen vergewaltigt und ermordet haben soll, und über wundersame Heilkräfte verfügt. Mit einer erneuten Stephen-King-Adaption (nach 'Die Verurteilten') meldet sich Frank Darabont nach fünfjähriger Regiepause zurück. Obwohl nach King entpuppt sich 'The Green Mile' als großes, manchmal märchenhaftes Gefühlskino in Überlänge und ist ganz auf Atmosphäre und seinen exquisiten Hauptdarsteller Tom Hanks angelegt.
Kurzbeschreibung
Paul Edgecomb (Tom Hanks) ist Leiter der Wachabteilung in Cold Mountain ein Südstaatengefängnis um 1935. Ihm untersteht der aus vier Zellen bestehende Todestrakt. Fair und gerecht versuchen er und seine Kollegen in diesem Trakt ein Minimum an Würde und Menschlichkeit zu wahren. Denn früher oder später werden alle Inhaftierten den mit blassgrünen Linoleum ausgelegten Flur zum Hinrichtungsraum hinuntergehen - die "grüne Meile". Viele Jahre ist Edgecomb über diese "grüne Meile" gegangen und hat die verschiedensten Gefangenen auf ihrem letzten Weg begleitet. Doch mit dem Tag, an dem John Coffey (Michael Clarke Duncan), ein riesenhafter Schwarzer eingeliefert wird, verurteilt wegen Vergewaltigung und Mord an zwei minderjährigen Mädchen, gerät Paul Edgecomb mit dem Selbstverständnis seiner Tätigkeit in Konflikt. Trotz seiner Größe und Stärke scheint John Coffey von sanfter Natur zu sein und zusätzlich eine seltsame übernatürliche Gabe zu besitzen. Während die Wärter mehr und mehr an der Schuld des schwarzen Hünen zweifeln, überschlagen sich die Ereignisse. Die Einlieferung des kaltblütigen Mörders "Wild Billy" (Sam Rockwell) und eine sadistische Hinrichtung durch den neuen Wärter Percy Wetmore (Doug Hutchison) bringen Paul Edgecomb und seine Kollegen immer mehr in Bedrängnis. Denn auch John Coffey ist ein Verurteilter und wartet auf seine Hinrichtung...