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Sarah Butler
Alice, wie Daniel sie sah
Rezension © 2014 by Martin Wagner für BookOla.de
Sarah Butler: Alice, wie Daniel sie sah
Originaltitel: Ten Things I've Learnt About Love
Art: Roman
Genre: Allg. Literatur
Sprache: Deutsch
Verlag: Droemer Verlag
Publikationsjahr: 2014
Übersetzung: Werner Löcher-Lawrence
Umfang: 320 Seiten
Bindung: Broschur
ISBN: 978-3-426-51409-2
Preis: 14,95€
Verlag: Knaur

Kurzbeschreibung
Für den obdachlosen Daniel ist jeder Buchstabe mit einer Farbe verbunden. Seit Jahren streift er durch London und sammelt Papierschnitzel und andere achtlos weggeworfene Dinge in den Farben, die den Namen seiner Tochter bilden: Eisblau für A, Gold für L, Rosa für I, Dunkelblau für C, Grau für E - Alice. Daraus formt er kleine Kunstwerke, die er für sie in der Stadt verteilt. Daniel hat seine Tochter noch nie getroffen. Bis ihm der Zufall eines Tages ihre Adresse zuspielt.

Meine Meinung:
Farben, wir alle verbinden mit Farben etwas, seien es Erinnerungen, Gefühle oder einfach nur bestimmte tatsächlich vorhandene Dinge. Rot steht zum Beispiel für die Liebe, Grün für die Hoffnung, schwarz-gelb und blau-weiß für Fußball und hellblau für einen schönen Tag im Sommer. Für jeden Menschen stehen die Farben aber auch noch für persönlichere Dinge, die oben erwähnten Erinnerungen. So kann Braun eben für die Augenfarbe der ersten großen Liebe stehen oder Beige für die Farbe der Tapete im Kinderzimmer des Elternhauses.

Für den Obdachlosen Daniel, einem der beiden Protagonisten des Debütromans von Sarah Butler, „Alice, wie Daniel sie sah“, der vor kurzem beim Droemer Verlag erschienen ist, sind Farben Buchstaben und er ist stets auf der Suche nach Farben, die den Namen seiner Tochter, Alice, bilden. Diese Alice selbst, hat es gerade alles andere als leicht und zwischen Vater und Tochter gibt es viele Hindernisse.

Eines der Hindernisse ist die Krankheit und der Tod des Mannes, den Alice als ihren Vater kennt. Genau da beginnt die Geschichte der beiden sich endlich zu verbinden. Alice trauert und muss sich, gemeinsam mit ihren beiden Schwestern um den Nachlass, ein schönes Haus mitten in London kümmern, und gleichzeitig versuchen ihren Ex-Freund, Kal, an den sie in London vieles erinnert und den sie in ihrer Trauer mehr als einmal gerne aufsuchen würde, zu vergessen.
Währenddessen streift Daniel auf der Suche nach seiner Tochter, deren Namen und Familiensituation er sehr gut kennt, durch die Stadt und sammelt dabei alle möglichen Dinge, die andere Menschen achtlos wegwerfen und deren Farben ihn an seine Alice und seine große Liebe erinnern.
Während beide ihre Leben leben, ist es die Beerdigung, die schließlich beide einander näherbringt. Daniel erfährt dadurch nämlich, wo Alice wohnt, und diese erhält bald darauf regelmäßig kleine Geschenke, deren tieferen Sinn sie leider nicht so einfach versteht, denn Farben als Sprache zu nutzen hat sie nie gelernt.
Während die eine gegen die Trauer kämpft und die Geschenke als nette Geste abtut, versucht der andere sich zu überwinden, um seine Tochter endlich kennenlernen zu können.

Dieser Roman verknüpft jede Menge Themen absolut gekonnt und schafft dabei eine Geschichte voller Liebe, Verlust und vor allen Dingen eine Geschichte, die neben den Protagonisten auch eine der tollsten Städte der Welt in den Fokus nimmt. Die Geschichte nimmt dabei langsam Fahrt auf, ist aber von Anfang bis Ende voller Emotionen. Emotionen, die man als Leser sehr gut kennt und die genau deshalb immer wieder einen Wunden Punkt treffen können. Zum Glück hat sich die Autorin etwas ausgedacht, was den Leser zurückholt und beruhigt. Jedes Kapitel beginnt mit einer Liste mit zehn Punkten zur aktuellen Situation oder der Vergangenheit des Protagonisten des Kapitels, also entweder Dinge aus Alices Leben oder aus Daniels Leben. Das passt zum englischen Originaltitel „Ten Things I’ve Learnt About Love“. Diese Listen und natürlich die Geschichten, die in den Kapiteln erzählt werden, bringen den Charakteren ungeahnte Tiefen und erzählen auch die Geschichte der Entstehung Alices. Für ein Debütroman ist das alles wirklich sehr gut und ich habe mich das eine oder andere Mal gefragt, ob dahinter nicht eine bekanntere Autorin oder ein bekannterer Autor steht. Sollte Sarah Butler aber tatsächlich Sarah Butler sein, dann stehen uns noch einige tolle Romane bevor.

Fazit:
„Alice, wie Daniel sie sah“ von Sarah Butler ist ein absolut gelungener Debütroman mit Liebe, Trauer und der Suche nach Familie. Dass das ganze noch in einer passenden Umgebung spielt, nämlich London, ist quasi die Kirsche auf dem Kuchen, denn damit gelingt es der Autorin nicht nur Gefühle sondern auch Erinnerungen zu erwecken. Ich freue mich auf mehr von Sarah Butler.

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