Krimiparty Sonderausgabe 4
MorgenGRAUEN

Verlag: Edition Paashaas Verlag
Titel: Krimiparty - MorgenGrauen
Art: Mitspielkrimi
Genre: Krimi
Sprache: Deutsch
Publikationsjahr: 2013
Autorin: Cornelia H.Müller
Cover-Motiv: Tobias Kunze / pixelio.de
Cover-Design: Manuela Klumpjan
Umfang: 368 Seiten
Bindung: Softcover
Preis: 7,95€
Kurzbeschreibung
Lokalzeitung Wulfrathshausen: Der Brauereibesitzer Konrad Weiblinger wurde bei einem Jagdunall im Wulfrathshausener Forst tödlich verletzt. Nähe Umstände zu dem tragischen Unglück sind bislang nicht bekannt. Der Unternehmer war weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt und geschätzt. Er hinterlässt neben einem Millionenvermögen einen Sohn und eine Tochter aus erster Ehe! Wir werden weiter berichten!
Ermitteln Sie mit und versuchen Sie, etwas Licht in diesen nebulösen Fall zu bringen!
Meine Meinung:
In den letzten Jahren liest und hört man immer wieder von Krimidinnern. Zu einen werden diese in Restaurants von Fachleuten organisiert, zum anderen von Laien, die sich an Krimidinner-Bücher halten, und die Fälle dann im Familien- und Freundeskreis bei irgendjemandem daheim spielen. Aus dem unbekannten Phänomen wurde ein bekanntes und doch außergewöhnliches Vergnügen, das nicht nur ein gemeinsames Essen sondern auch die eine oder andere Feier etwas aufpeppte und aufpeppt.
Der Edition Paashaas Verlag aus Hattingen hat schon 2011 erkannt, dass Krimidinner oder Krimipartys in Buchform durchaus erfolgversprechend sind und mit „Krimiparty – MorgenGrauen“ bereits den vierten Band der Reihe und das fünfte Buch zum Thema insgesamt veröffentlicht. Cornelia H.-Müller, ist die Autorin all dieser Bücher und mit der Sonderausgabe 4 werden die Mitspieler gedanklich nach Bayern entführt. Eine Entführung ist aber nicht die begangene Straftat, die ist ein Mord.
Ermordet wurde der Brauereibesitzer Konrad Weiblinger bei einem „Jagdunfall“ im Wulfrathshausener Forst kurz vor seiner Hochzeit und dieser Mord muss und kann von den 7-10 Gästen der Krimiparty aufgeklärt werden.
Um dahin zu kommen, erhält der Gastgeber, oder wer auch immer der Veranstalter ist, auf den ersten Seiten des kleinen handlichen Buches zuerst einmal den Ablauf erklärt. Von der Einladung, über die Durchführung, bis zur Auflösung und dazwischen die Verköstigung, all das wird erklärt, bevor der Fall, die Hinweise und die Rollen vorgestellt werden. Die Erklärung ist ausführlich und hilft auch den unerfahrensten Gastgeber können damit so eine Krimiparty organisieren. Etwas schwieriger sind da schon die Rollenkarten und das Spielen des Krimis, denn da kommen zwei Hindernisse auf die Gäste zu. Zum einen sind die Vorgaben doch etwas vielschichtig und bei den Ermittlungen müssen die Gäste wohl immer mal wieder auf ihre Rollenkarten zurückgreifen, auch wenn man diese vorher bereits verschickt, was nicht unbedingt zu mehr Spielspaß führt. Zum anderen ist da noch das Bayrische bei den Vorstellungstexten, die von den Gästen vorgelesen werden müssen. Das ist zwar logisch, denn schließlich spielt der Krimi in Bayern, es kann aber auch die Stimmung ruinieren. Aus einer Mordermittlung kann dann schnell eine Lachnummer werden, wenn die armen nicht-bayrischen Gäste sich die Zungen verknoten.
Das sind aber die beiden einzigen negativen Elemente, insgesamt ist die Idee und die geplante Umsetzung richtig gut, insbesondere die Regeln für den Täter, und auch die Auflösung logisch. Der eine oder andere Gast wird nach den richtigen Fragen sicher auf die Täterin/den Täter kommen und man wird dann zufrieden den Abend ausklingen lassen können.
Ein toller Fall mit tollen Rollen, die allesamt nicht gerade wirklich unschuldig erscheinen und man schon genau hinschauen und hinhören muss mit ebenso tollen, wenn auch teilweise etwas schwierig zu lesenden Vorlesetexten, die allesamt wirklich gut lektoriert wurden und das kleine Wulfrathshausen in Bayern wirklich vor dem Auge auferstehen lassen. Ich würde wahrscheinlich für meine erste Krimiparty zu einem anderen Mitspielkrimi aus dem Hause Paashaas greifen, denn auch wenn mich der bayrische Krimi nicht überzeugt hat, so haben die Autorin und der Verlag das ohne Zweifel auf Anhieb geschafft.
Fazit:
„MorgenGrauen“ ist ein gelungener Mitspielkrimi mit tollem Hintergrund und einem durchdachten Mordfall, der die meisten Gäste einer Krimiparty zweifach fordert, einmal in ihren Rollen als Ermittler und einmal in den Rollen als Verdächtige, während ein Gast die Ehre und das Vergnügen hat, den Täter zu spielen und dabei versucht, viele falsche Spuren zu legen, um von sich abzulenken. Der einzige wirkliche Haken ist der bayrische Anteil, der zu einigen Lachern und somit vom mörderischen Thema fort führen kann. Aber wer das vermeiden will, der kann ja auf einen anderen Krimi aus der Reihe zugreifen, falsch macht man damit sicher nichts.