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Herbert Rhein
Handbuch für das Überleben in Krisenzeiten
Rezension © 2013 by Martin Wagner für BookOla.de
Herbert Rhein: Handbuch für das Überleben in Krisenzeiten
Art: Handbuch
Genre: Survival
Sprache: Deutsch
Verlag: Kopp
Publikationsjahr: 2013
Autor: Herbert Rhein
Umschlaggestaltung: Anke Brunn
Umfang: 306 Seiten
Bindung: Hardcover
Preis: 24,95€
Verlag: Kopp Verlag

Kurzbeschreibung
Wir leben in einer Zeit der großen Krisen. Die Weltwirtschaft ist am Boden, das Vertrauen in die Finanzwelt ist erschüttert, die Ersparnisse sind nicht mehr sicher, der Arbeitsmarkt verschlechtert sich zusehends. Die Polizei befürchtet in deutschen Städten Unruhen und bürgerkriegsähnliche Zustände. Politiker agieren immer hilfloser angesichts der zunehmenden Probleme. Immer mehr Menschen hegen Zukunfts- und Existenzängste.

Dieses Handbuch wird Ihnen in Krisenzeiten mit klugem Rat zur Seite stehen. Es vermittelt Ihnen die Kenntnisse, die erforderlich sind, um sich rundherum selbst zu helfen. Sie müssen dafür weder Hobbygärtner noch Hobbybastler sein. Mit großer Liebe und Sachverstand präsentiert Ihnen Herbert Rhein das lebenserhaltende Grundwissen, das Sie benötigen, um sich und Ihre Familie mit einer kleinen Landwirtschaft weitestgehend autark zu versorgen.

Meine Meinung:
Wer sich wie ich für apokalyptische und postapokalyptische Filme, Serien und Bücher interessiert, der kennt viele Krisen, die zum Untergang der Zivilisation führen. Genau das führt aber auch dazu, dass wir meistens vorbereitet sind oder zumindest wissen, wie man wenigstens kurzzeitig überlebt. Das haben wir mit Verschwörungstheoretikern und Überlebenskünstlern gemeinsam, das und das wir mindestens ein Überlebenshandbuch besitzen. Doch oftmals wird vergessen, dass großen globalen Krisen oftmals kleine Krisen für den normalen Menschen vorangehen und der weiß oftmals nicht, wie er eine Krise, und sei es nur eine finanzielle, überwinden kann.

Für solche Menschen aber auch für die, die eine größere Krise überleben wollen, hat Herbert Rhein sein Buch „Handbuch für das Überleben in Krisenzeiten“ geschrieben. Veröffentlicht wurde das Buch beim Kopp Verlag, der ja bereits einige anderen Handbücher und Bücher über Selbstversorgung in seinem Fundus hat und man deshalb durchaus Qualität erwarten kann. Etwas Ängste schürend, zumindest wirkt der Text auf der Rückseite am Anfang so, liefert der Autor dort selbst die Existenzberechtigung des Buches und verspricht einen klugen Ratgeber für Krisenzeiten.

Der erste Blick fällt, wenn man das DinA4-Buch mit Hardcover - etwas unpassend zum Mitnehmen -  aufschlägt, bei einem solchen Versprechen sofort auf das Inhaltsverzeichnis und das enttäuscht nicht. Elf Kapitel plus ein zwölftes Kapitel für den Anhang mit Themen von Selbstversorgung mit Nahrungsmittel, über Nutztierhaltung, Restaurierungsarbeiten und Versorgung bei Unfällen bis zur Hilfe in Katastrophenunfällen, wirkt mehr als ausreichend und mit knappen 300 Seiten ist dafür auch genug Platz.
Die Einleitung führt geschickt ins Buch ein und wiederholt noch einmal den Nutzen und Sinn des Buches. Etwas zu kurz und eigentlich nur eine Wiederholung des Textes der Rückseite ohne das Erzeugen von Ängsten.
Teil 1 und Teil 2 widmen sich dann der Selbstversorgung. Während Teil 1 die Vorsorge in den Blick nimmt und Grundlagen liefert, wie den Bedarf an Land, ein Acker wäre nicht schlecht oder zumindest ein großer Garten, und Informationen zur Düngung, liefert Teil 2 Informationen zum Anbau auf Basis der Vorsorge. In diesem Teil finden sich wertvolle Informationen zur Felderwirtschaft und zum Anlegen eines Selbstversorgergartens, aber auch Informationen zum Bekämpfen von Schädlingen auf umweltfreundliche und ungiftige Art und Weise. Den Abschluss bildet hier die Einlagerung des Angebauten Obstes und Gemüses, etwa durch Einkochen oder Keltern, wenn man auf Alkohol nicht verzichten oder etwas Gutes zum Tauschen haben will.
Die nächsten drei Kapitel widmen sich den Nutztieren, deren Haltung (Teil 3), deren Schlachtung (Teil 4) und der Verarbeitung der Tierprodukte (Teil 5). Alle drei Teile hängen eng zusammen, denn nur ein gut gehaltenes Tier kann überhaupt verarbeitet werden und als Nahrungsquelle dienen. Teil 3 und 5 sind dabei als wirklich überzeugend hervorzuheben, denn so viel auf so wenig Raum über die Haltung und die Verarbeitung habe ich in einem solchen Handbuch noch nicht gelesen und ich fühle mich tatsächlich bereit für Nutztierhaltung, zum Beispiel Haltung von Kühen, Hühnern und  Kaninchen, und für die Verarbeitung zu Wurst oder bei der Verwendung von Milch für das vernünftigen Weiterverarbeiten zu Butter und Käse. Weniger bereit fühle ich mich für die Schlachtung, zwar ist das alles gut erklärt, aber da reicht die Theorie leider nicht aus und außerdem muss man sich ja auch noch überwinden. Mein Tipp: Einmal praktisch üben, dann helfen die Beschreibungen beim eigenen Schlachten.
Die nächsten drei Kapitel befassen sich mit handwerklichen Themen wie der Reparatur von unterschiedlichen Geräten, Leitungen und auch Restaurierungsarbeiten am Haus, sowie der Bau von Brunnen und der alternativen Energieversorgung durch Windkraft und Biogasanlagen. Einiges davon ist wirklich gut umsetzbar für Selbstversorger, anderes sollte man, trotz der gelungenen Beschreibung lieber Experten überlassen, denn es kann einfach zu viel schief gehen, was dem Überleben im Weg steht. Das Kapitel über Reparaturen an der Elektrik, Teil 7, hätte man sich sparen können, denn so wirklich mehr als ein paar rudimentäre Reparaturen werden hier nicht erläutert und man darf vermuten, dass der Autor für elektrische Arbeiten einen Experten ins Haus holt.
Auch das nächste Kapitel richtet sich an die handwerklich talentierten Überlebenskämpfer. Diesmal geht es dabei um das Gerben von Fellen, dem Weben und dem Spinnen, Filzen und Stricken. Alles etwas, das durchaus nützlich sein kann, wenn keine Textildiscounter mehr Kleidung verkaufen. Auch hier gilt aber, einmal zuschauen und unter Anleitung selbst machen ist sinnvoller als zu versuchen nach der Beschreibung, die keinesfalls schlecht ist, aber eben nur theoretisch, diese Tätigkeiten zu erlernen.
Das zehnte Kapitel ist dann wieder deutlich hilfreicher und absolut nützlich, denn Krankheiten und Unfälle können jeden treffen und dieses Buch hat wirklich viele Informationen, wie man Krankheiten bekämpfen und Unfallopfern helfen kann. Es finden sich Informationen zur Naturmedizin, wie man Salben herstellt, wie man Wunden und Brüche versorgt und natürlich auch wie man jemanden wiederbelebt. Den Abschluss bildet eine Liste von wichtigen Medikamenten, die in keiner Haus- und Notfallapotheke fehlen sollte. Eines der besten Kapitel des Buches und da merkt man, dass dieser Part ein Steckenpferd des Autoren ist.
Teil 11, der letzte Teil vor dem Anhang, ist eine Mischung aus allem was nirgendwo reinpasste und nützlichen Ratschlägen. Hier findet man Checklisten, Notfallpläne und Informationen zur Mobilität und zum Brandschutz, aber auch einige Seiten zum Thema Zahlungs- und Tauschmittel und dem, äußerst passend, Anbau und der Verarbeitung von Tabak. Trotz des chaotischen Aufbaus durch die Zusammenstellung von vielen unterschiedlichen Informationen zur Vorsorge sehr nützlich.
Das Schlusswort vor dem Anhang weist noch einmal auf die aktuellen Gefahren hin und schürt wieder Ängste. Unnötig, schließlich haben die Leser das Buch ja bereits gekauft und sich davon überzeugen können, dass das Buch nützlich ist auch wenn keine Krise einen in Gefahr bringt.
Der Anhang ist eine Tabellensammlung mit allen wichtigen Informationen zu Düngung, Aussaat, Schädlingsbekämpfung und anderen Listen, die vorne keinen oder nur wenig Platz fanden.
Das Literaturverzeichnis ist lang, besteht aber größtenteils nur aus Internetadressen, deren Eingabe recht lange dauert. Die Literaturauswahl ist nicht unbedingt die aktuellste und bei den Broschüren und anderen Veröffentlichungen fehlen einige Daten. Kurzum, der schwächste Teil des Buches, der nur auf wissenschaftlich macht, es aber nicht ist.
Register und Bildnachweis sind dann aber wieder vollkommen in Ordnung und schließen das Buch.

Ein Handbuch mit vielen nützlichen Informationen aber auch mit einige Schwächen. Einiges wurde bereits genannt, anderes bisher nicht in den Blick genommen. Dafür ist nun Zeit. Bei einem Buch über Survival richtet sich der Blick nach den Informationen immer auch auf die Bilder und Illustrationen. Diese sind gelungen und ansprechend, auch wenn sie in einigen Fälle nicht wirklich hilfreich sind, nämlich genau dann, wenn eine Vorführung oder eine Lehrstunde besser wären. Aber dafür können die Illustratoren nichts und deshalb kann man da nicht meckern. Auch auf das Korrektorat achtet man und das ist hier absolut gelungen, was für den Verlag spricht. Ein guter Lektor hätte aber für einen weniger langweiligen Schreibstil sorgen können. So richtig Lesevergnügen kommt nämlich nicht auf und das schaffen andere Handbücher ohne Frage. Vielleicht hätte der Autor das, was er auf der Rückseite und im Schlusswort gemacht hat, noch deutlicher ins Buch hineingeschrieben oder zumindest diese Art des Schreibens dort vertieft.

Fazit:
Herbert Rheins „Handbuch für das Überleben in Krisenzeiten“ ist ein durchaus gelungener Ratgeber für ein Leben als Selbstversorger in Krisen und auch außerhalb von Krisen. Der Anbau eines Gartens und das nötige Wissen darüber, sowie Informationen zu handwerklichen Dingen sind nützlich und hilfreich, wenn auch leider nicht sehr unterhaltsam dargeboten. Kurzum, ein durchschnittliches Buch, das man doch gut nutzen kann und durch das man etwas lernt.

448 Seiten € 9,99 [D]
Übersetzung: Uta Hege
Broschur
€ 9,99 [D], € 10,30 [A], sFr 13,90
ISBN-13: 9783548284620
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