Anke Weber
Regenbogenasche
Rezension Copyright 2013 by
Christine Herzog für BookOla.de

Ueberreuter
gelesen von Wolfgang Pampel
Hörbuch, bearbeitet
6 CDs, 439 Minuten
Ersterscheinung: 14.05.2013
ISBN: 978-3-7857-4900-5
Kurzbeschreibung
Rhina ist Halbwaise. Als sie erfährt, dass es der letzte Wunsch ihres Vaters war, in Namibia begraben zu werden, fasst sie den verrückten Plan, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Zusammen mit ihrem Freund Uncas, der eigentlich Kevin heißt und das für alles Üble in seinem Leben verantwortlich macht, gräbt sie die Urne ihres Vaters aus und macht sich auf den Weg nach Namibia. Dort erfährt sie allmählich mehr über das Leben ihres Vaters und macht sich auf die Suche nach dem Ort, der geeignet ist, seine letzte Ruhestätte zu werde.
Rezension:
Das Buch ist aus der Sicht eines Teenagers geschrieben. Das merkt man deutlich an der Sprache, die die Autorin benutzt, aber auch an typischen Teenagerproblemen. Schulalltag, Ärger mit den Eltern und die erste Liebe. Rhina ist ein Mädchen im Mittelstufenalter. Sie ist mit einem Klassenkameraden namens Kevin, den sie aus Prestigegründen auf Uncas umtauft, befreundet. Er soll ihr bei der Umsetzung eines Plans helfen. Rhina ist nämlich davon überzeugt, daß ihr längst beerdigter Vater, der vor Jahren bei einem Verkehrsunfall gestorben war, im falschen Land beerdigt ist. Und deshalb will sie ihm seinen Wunsch erfüllen und seine Asche nach Afrika bringen. Die Idee nimmt langsam Formen an. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion buddeln die beiden Komplizen die Urne aus und verstecken sie im Schuppen. Als nächstes schmieden sie Pläne, wie sie nach Namibia kommen könnten, ohne Aufsehen zu erregen. Und vor allem, wie sie die Asche straffrei über die Grenze schaffen können. Doch wie stellt man das als mittelloser Teenager an, der zudem auch den Erziehungsberechtigten davon überzeugen muß, ihm eine Reise nach Namibia zu finanzieren? Die beiden Freunde haben jede Mengen Ideen, wie sie ihre Pläne in die Tat umsetzen können. Dabei ergänzen sie sich perfekt. Einmal hat Rhina eine gute Idee und Uncas die Lösung zur Umsetzung, beim nächsten Mal ist es umgekehrt. Dabei entspinnt sich eine zarte Liebe zwischen den beiden. Jugendlich unschuldiges Händchenhalten, füreinander schwärmen, Schmetterlinge im Bauch, oder wie es die Protagonistin so schön nennt: sprudelndes Regenbogenwasser und wattewolkige Gefühle. Herrlich! Die beiden schaffen es, über ein Jugendprojekt namens Culture Namibia nach Afrika zu kommen. Dort beschäftigen sie sich eine Woche lang spielerisch mit afrikanischen Kindern. Da Rhinas Vater in seinen letzten Jahren regelmäßig in Namibia war, hat sie das Gefühl, an jedem Ort Spuren ihren Vaters zu finden. Doch warum hat es ihn jahrelang ausgerechnet immer nach Namibia gezogen? Es beginnt eine aufwühlende Reise zu ihren innersten Gefühlen. Und zu allem emotionalen Durcheinander überwinden Rhina und Uncas die platonische Ebene ihrer jugendlichen Beziehung.
Fazit:
Ein sehr schönes, emotional geschriebenes, zartes Buch, das eine wunderschöne ungewöhnliche Geschichte von Träumen und Erreichen von Zielen, sowie von der ersten Liebe erzählt. Schreibfehler sucht man hier vergebens. Volle Punktzahl!