Rezension © 2010 by Karen Bartel für BookOla.de

Kurzbeschreibung:
Eine überwältigende Liebe, ein unerträglicher Verlust,
eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Siebzehn Jahre hat Lennie glücklich im Schatten ihrer strahlenden Schwester gelebt, siebzehn Jahre haben die beiden ihre Kleider, ihre Gedanken, ihr Lachen geteilt. Doch jetzt ist Bailey tot und Lennie in einem Haus der Trauer, wo niemand rein- oder rauskommt. Es ist, als hätte jemand den Himmel ausgeknipst. Bis Lennie sich verliebt – zum ersten Mal in ihrem Leben und gleich in zwei Jungen: Joes magisches Lächeln wird nur noch von seinem musikalischen Talent übertroffen; Toby ist stiller Cowboy, mutiger Skater – und Baileys große Liebe. Für Lennie sind sie wie Sonne und Mond; einer stößt ein Fenster in ihrem Herzen auf und lässt das Licht herein, bei dem anderen hat ihr Schmerz ein Zuhause ...

Der Inhalt:

Nach dem Tod ihrer großen Schwester Bailey ist Lennie nun plötzlich ins Rampenlicht gerückt, in dem ihre Schwester ihr Leben lang stand. Auf einmal ist sie Einzelkind und hat nicht nur ihre Schwester, sondern auch ihre beste Freundin, mit der sie alles geteilt hat, verloren.
Mit diesem neuen Kapitel in ihrem Leben entdeckt Lennie nun auch die Welt der Jungs, von denen sie sich auf einmal unglaublich stark angezogen fühlt.
Da ist Joe, der Neue an ihrer Schule: Ein ungewöhnlicher Musikliebhaber mit dem verwegenen und gutem Aussehen eines Rockstars, der Lennie im Orchester den Kopf verdreht und sich von nun an an ihre Fersen heftet.
Und dann ist da noch Toby: Baileys Freund. Verwirrt und in Trauer, genau wie Lennie. Das verbindet die beiden und plötzlich kommen sie sich näher, als sie eigentlich sollten…
Und schon steckt Lennie Hals über Kopf im Liebeschaos, das sie nun auch noch in ihrem Haus voll Trauer bewältigen muss.
Und in all dem Gefühlschaos entdeckt Lennie auch noch Geheimnisse, die ihre Schwester betreffen, sowie auch welche von ihrer Mutter, die damals einfach wegging und ihre Töchter zurückließ… Quelle catastrophe!
Aber zum Glück gibt es da noch Grama, Lennies Oma, und Big, Lennies Onkel, den Rest der eigensinnigen Walker-Familie.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an umgehauen! Der Schreibstil der Autorin ist genau so eigensinnig, verrückt, frech, witzig, charmant und liebevoll wie die Charaktere dieses Buchs selbst. Die Geschichte wird in Bildern erzählt, die ich noch nie gesehen habe, die mich aber so ans Buch binden, dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Während dem Lesen habe ich alle Charaktere total ins Herz geschlossen, so dass ich fast  schon etwas traurig war, als das Buch endete.
Lennie ist echt eine Nummer! Man kann nicht anders als sie lieben! Besonders toll ist es, wenn sie durch die Gegend streift und auf jedes Stück Papier, das sie findet - sei es ein Pappbecher oder ein Bonbonpapier - kleine Gedicht über sich und Bailey schreibt. Diese sind dann als Fundstücke im ganzen Buch verteilt, so dass der Leser sie aich auch ansehen kann.
Zudem schafft es die Autorin, dass ich mich haargenau in Lennies Situationen und ihre Gefühlswelt hineinversetzen kann, ohne dass ich schon einmal eine ähnliche Situation erlebt habe! Lennie erzählt eindrücklich von vergangenen Zeiten mit ihrer Schwester und wie sie diese nun vermisst. Dabei hockt sie meistens in Baileys Kleiderschrank oder am Ufer des Flusses, in dem sie immer zusammen schwimmen waren. Und natürlich berichtet sie von dem Irrungen und Wirrungen, die die Liebe so mit sich bringt.
Und dann ist da noch der strahlende Joe, der als Halbfranzose mit seinem Charme auch mein Herz immer etwas höher schlagen ließ, als er auf einer Seite auftauchte.
Rundum ist es ein wirklich gelungenes und einzigartiges Buch über Trauer, Familie und ganz viel Liebe und Chaos. Ich kann es jedem nur ans Herz legen, aber für Jugendliche ist es besonders geeignet, da sie sicher den ein oder anderen Teil aus ihrem Leben in diesem Buch wieder finden werden.