Bevor ich sterbe
Rezension © 2010 by Karen Bartel für BookOla.de

Originaltitel: Before I die
Originalverlag: David Fickling Books
Übersetzung Astrid Arz
Taschenbuch, 320 Seiten
ISBN: 978-3-442-47106-5
€ 8,95 [D] | € 9,20 [A] | CHF 16,90
Verlag: Goldman
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Kurzbeschreibung
Eine Geschichte über den Tod und die Liebe – glaubwürdig, herzzerreißend und von überwältigender Ausdrucksstärke
Die 16-jährige Tessa hat Leukämie, und die Ärzte machen ihr nur noch wenig Hoffnung. Aber Tessa will leben, wenigstens in der Zeit, die ihr noch bleibt. Sie schreibt an ihre Zimmerwand zehn Dinge, die sie tun will, bevor sie stirbt: Sex haben, Drogen nehmen, für einen Tag berühmt sein, etwas Verbotenes tun ... Und dann trifft sie Adam, und er ist der Erste, der sie versteht. Tessa spürt, dass sie etwas mit Adam verbindet, doch sie wehrt sich dagegen. Und dann begreift sie, dass sie zum ersten Mal verliebt ist. Aber darf man lieben, wenn man stirbt?
Rezension:
Tessa hat eine Liste an Dingen angefertigt, die sie noch erledigen will, bevor sie stirbt: Drogen nehmen, Sex haben, ihre Eltern wieder zusammenbringen, einen Tag lang nur „Ja“ sagen...
Ihre Liste wächst ständig. Hilfe bekommt sie dabei von ihrer Freundin Zoey und dem Nachbarsjungen Adam, zu dem Tessa sich hingezogen fühlt.
Anfangs können und wollen beide sich auf keine Beziehung einlassen, da Tessa ja bald sterben wird und es für sie beide dann umso schmerzlicher ist. Doch dann kommen die beiden sich dennoch näher, was alles nur noch viel schwieriger macht, als es jetzt schon ist...
Mir hat der Roman sehr, sehr gut gefallen! Das liegt unter anderem daran, dass Jenny Downham einen sehr schönen und vor allem bildlichen Schreibstil hat. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, sodass man sich sehr gut in Tessa und ihre Gefühle sowie Schmerzen hineinversetzen kann. Der Krankheitsverlauf ist sehr ausführlich und verständlich geschildert und auch die einzelnen Diagnosen und Behandlungen sind gut erklärt. Man fühlt richtig mit Tessa mit und hofft, dass sie es doch noch irgendwie schafft bestimmte Dinge zu erleben, obwohl ihr naher Tod schon längst besiegelt ist. Ich finde es sehr schön, wie sie am Ende in Briefen an alle ihre Liebsten Abschied von diesen nimmt und darin auch ihre Beerdigung selbst bestimmt. Auch die Art wie sie langsam dem Leben entschwindet und die Krankheit überhand gewinnt ist sehr emotional und real dargestellt.
Wenn man dieses Buch gelesen hat, denkt man noch mal über das Thema Tod nach und wie schnell das gehen kann. Wie schnell und vor allen dingen früh ein Leben einfach vorbei sein kann. Das ist, finde ich, sehr erschreckend. Tessa hatte noch ihr ganzes Leben vor sich gehabt, hatte aber keine Zeit mehr es richtig zu erleben. Sie hat viele Erfahrungen in ihrem Leben noch nicht gemacht und wird diese nie nachholen können. Das Buch regt einen richtig zum Nachdenken an und das finde ich daran sehr gelungen!