Robert C. Marley
Inspektor Swanson und die Hexe von Bray
Rezension © 2023 by Ute Spangenmacher für BookOla.de

London 1896 – Im Crystal Palace Park stirbt eine Frau unter den Rädern einer neuartigen Motordroschke – ein tragischer Unfall, wie es scheint. Doch Chief Inspector Swanson schöpft Verdacht, denn der Bruder der Toten ist kurz zuvor spurlos und unter mysteriösen Umständen aus dem Gefängnis in Wicklow verschwunden.
Als dann unweit der Haftanstalt – in dem kleinen irischen Küstenstädtchen Bray – die verstümmelte Leiche eines seit Monaten vermissten Mannes inmitten okkulter Symbole gefunden wird, haben selbst die irischen Behörden nur eine Erklärung: Die berüchtigte Hexe von Bray sucht sich nach 50 Jahren abermals ihre Opfer.
Inspector Swanson und sein Team fahren nach Irland , um dem Spuk ein Ende zu bereiten ...
Meine Meinung:
Sehr schön. London im ausgehenden 19. Jahrhundert. Alles ist noch so einfach. Keine Handys, die ersten Motordroschken sind unterwegs. Und schon gibt es die erste Verkehrstote durch das futuristische Fortbewegungsmittel. Aber Inspector Swanson hat da so seine Zweifel, nachdem die irische Polizei Hilfe erbittet, weil sie die in London lebende Schwester ihres entflohenen Gefängnisinsassen nicht erreichen können. Was schwierig ist, weil sie die Frau ist, die von der Droschke überfahren wurde.
All das erlebt der Leser/die Leserin hautnah mit und manchmal überkommt einen schon das Gefühl, dass die Polizei viel zu unvorsichtig mit Beweismaterial umgeht. Aber gut, damals haben sie auch noch nicht so viel herausfinden können wie heute. Schließlich erfährt man dort dann auch, dass sie gerade dabei sind ein Verfahren zu entwickeln, um Tier- von Menschenblut zu unterscheiden. Also ist das schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber macht umso mehr Spaß, wenn man sieht, wie sich die Polizisten in ihre Arbeit stürzen und auch die größten Mühen nicht scheuen, um in ihrem Fall voranzukommen. In diesem Fall bedeutet das, dass Inspector Swanson mit Sergeant Phelbs nach Irland fährt, was erst genehmigt werden muss, denn es ist eine teure Reise. Dort werden sie von den Polizisten vor Ort in die Geheimnisse der örtlichen Kulte eingeweiht, die sie zuerst als Humbug abtun, aber immer mehr zu der Erkenntnis kommen, dass vielleicht doch irgendwas dran ist, am Kult um die Hexe von Bray.
Sehr unterhaltsam. Absolut liebenswerte Charaktere mit dem von mir so geliebten britischen Humor. Alles etwas schräg, aber irgendwie kommen sie doch ans Ziel.
Lesefutter 5 Sterne
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