Walter Landin
Wormser Gift
Die Geschichte der Christa Lehmann
Rezension © 2020 by Ute Spangenmacher
für BookOla.de
320 Seiten, Softcover, kartoniert, Fadenheftung
ISBN 978-3-947884-28-5
Preis: 24,90 Euro
Verlag: Worms Verlag
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Die drei Morde der Christa Lehman, die sie zwischen 1952 und 1954 in Worms beging, sorgten damals für bundesweites Aufsehen. Walter Landin nähert sich mit dem Roman „Wormser Gift – Die Geschichte der Christa Lehmann“ nicht nur literarisch und unter Einbeziehung historischer Quellen an Christa Lehmanns Leben an, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die Rolle der Frau im von Männern dominierten Nachkriegsdeutschland. Die Neuerscheinung des Worms Verlags ist ab sofort im Buchhandel unter der ISBN 978-3-947884-28-5 sowie unter www.wormsverlag.de für 24,90 Euro erhältlich.
Eine junge Frau, dreißig Jahre alt, die drei Menschen mit einem Pflanzengift ermordet. Eine vierfache Mutter, die zur Serienmörderin wird. Zwischen 1952 und 1954 tötete Christa Lehmann aus Worms ihren Ehemann, ihren Schwiegervater und ihre Freundin – diese aus Versehen. Die Boulevardpresse stürzte sich auf den Sensationsfall: Christa Lehmann erlangte als „Gifthexe von Worms“ bundesweite „Berühmtheit“. Das bis dahin nur wenig bekannte Pflanzenschutzmittel E 605, in Drogerien und Apotheken frei erhältlich, avancierte auf Jahre zum Modegift Nummer eins und wurde für unzählige Mordversuche, Morde und Suizide verwendet. Das Schwurgericht Mainz verurteilte Christa Lehmann im September 1954 zu drei Mal lebenslänglich.
Meine Meinung:
Sehr aufschlussreich!!! Also, ich bin vor 18 Jahren nach Worms gezogen und irgendwie kann sich die ältere Generation wohl nicht mehr wirklich daran erinnern. Aber wenn man die Geschichte liest, ist das schon sehr heftig. Im Prinzip war Christa Lehmann ja schon verurteilt, bevor überhaupt die Verhandlung begonnen hatte. Es wurde nur das herausgepickt, was Richter, Staatsanwalt und Ärzte für wichtig hielten. Und die waren ja noch „etwas“ belastet aus dem alten Nazideutschland. Denen tat es ja nur leid, dass es keine Todesstrafe mehr gegeben hat.
Es ist auf jeden Fall eine sehr spannende und echte Geschichte. Der Schreibstil ist gut. Man wird nicht dazu gezwungen, Christa Lehmann auf alle Fälle zu bemitleiden, sondern kann sich sein eigenes Urteil bilden. Wie würde so ein Prozess wohl heute aussehen?
Absolut lesenswert!!!
Über den Autor
Walter Landin wurde 1952 in der Pfalz geboren und lebt mittlerweile als Realschullehrer im Ruhestand in Mannheim. Als Schriftsteller liegen seine Schwerpunkte bei sozialkritischen Themen, Kriminalromanen und Pfälzer Mundart. Er ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller, im Syndikat und im Literarischen Verein der Pfalz.